Echinaforce! Den Namen kennt mittlerweile jedes Kind. Denn das Thurgauer Naturheilmittel sorgte jüngst schweizweit für Aufsehen: Das renommierte Labor Spiez hat mit einer Studie eine virentötende Wirkung bewiesen. In der Petrischale ist das Naturheilmittel Echinaforce ein wahrer Corona-Killer.
In der Fachwelt löste die Studie ein riesiges Echo aus – die Reaktionen reichten von Hoffnung bis Skepsis.
Die Debatte erreicht nun auch Bundesbern: SP-Nationalrätin Edith Graf-Litscher (56, TG) fordert in einem Vorstoss, dass der Bund die Forschung von traditionellen Naturheilmitteln und pflanzlichen Wirkstoffen sicherstellt, «die eine belegte antivirale Wirkung haben, die traditionellerweise eingesetzt werden zur Stärkung des Immunsystems, zur Verbesserung der Lungentätigkeit und bei Herz-Kreislauf Problemen, und die zur Behandlung von viralen Langzeitfolgen von Sars-Cov-2 wie eingeschränkter Geruchssinn, Müdigkeit oder Kopfschmerzen angewendet werden».
Klinische Studien finanzieren
Der Bund soll dabei nicht nur die Forschung in der Petrischale, sondern auch klinische Studien am Menschen finanzieren. Weiter möchte sie bei der integrativen Medizin ansetzen. So soll die Kombination von Synthetika und Naturheilmitteln bei der Prävention, Behandlung in der Akutphase und Verminderung von Langzeitfolgen von Coronaviren ebenfalls vom Bund erforscht werden.
«Es gibt zahlreiche Naturheilmittel mit belegter antiviraler Wirkung, die seit vielen Jahren therapeutisch angewendet werden», betont Graf-Litscher in ihrem Vorstoss. Sie verweist auch explizit auf die Echinacea-Debatte. Aus dieser schliesst sie nämlich, «dass gegenüber natürlichen Verfahren Vorbehalte bestehen und die Forschung zu kurz kommt». Solche Vorbehalte hält sie aber für «unwissenschaftlich», da die Echinacea-Wirkung am Menschen bezüglich Covid-19 noch gar nicht erforscht worden sei.
Genau das will sie ändern. Die Corona-Patienten seien angesichts der neuartigen Bedrohungslage auch auf experimentelle Forschung angewiesen. «Die grosse Nutzung von Komplementär- und Phytoarzneimittel durch die Bevölkerung und die geringe Forschungstätigkeit stehen in einem Missverhältnis», moniert die Sozialdemokratin. Ohne öffentliche Gelder könne die Forschung «aufgrund der geringen Marktgrösse und der tiefen Margen» aber nicht erforscht werden. Der Bund soll also in die Bresche springen.
Überparteilicher Support
Eine Forderung, die überparteilich Support erhält. So haben etwa neben Nationalrätinnen von SP und Grünen auch CVP-Nationalrat Christian Lohr (58, TG) und SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor (56, VS) den Vorstoss mitunterzeichnet.
Das Pflanzenheilmittel Echinaforce wird vom Naturheilmittelunternehmen A. Vogel AG in Roggwil TG verkauft. Den Wirkstoff Echinacea gewinnt die Firma aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika. Das Mittel wird schon seit Jahren zur Stärkung des Immunsystems bei Erkältungskrankheiten rezeptfrei in Apotheken verkauft. Die Wirkung war umstritten, obwohl bereits 2012 eine erste Studie eine Wirkung gezeigt hatte. So senkte Echinaforce bei einer Testgruppe von 770 Personen das Risiko einer Erkältung um 26 Prozent. Bei einer Studie mit 200 Kindern senkte das Mittel die Fiebertage, während einer Erkältung gar um 67 Prozent. Echinaforce gibt es als Tabletten, Tropfen und Hot Drink. Die Preise reichen von 18 bis 50 Franken, je nach Produkt und Grösse der Packung.
Das Pflanzenheilmittel Echinaforce wird vom Naturheilmittelunternehmen A. Vogel AG in Roggwil TG verkauft. Den Wirkstoff Echinacea gewinnt die Firma aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika. Das Mittel wird schon seit Jahren zur Stärkung des Immunsystems bei Erkältungskrankheiten rezeptfrei in Apotheken verkauft. Die Wirkung war umstritten, obwohl bereits 2012 eine erste Studie eine Wirkung gezeigt hatte. So senkte Echinaforce bei einer Testgruppe von 770 Personen das Risiko einer Erkältung um 26 Prozent. Bei einer Studie mit 200 Kindern senkte das Mittel die Fiebertage, während einer Erkältung gar um 67 Prozent. Echinaforce gibt es als Tabletten, Tropfen und Hot Drink. Die Preise reichen von 18 bis 50 Franken, je nach Produkt und Grösse der Packung.