«Letzte Woche haben wir die Listen in Solothurn, Schaffhausen und Thurgau eingereicht, diese Woche folgen voraussichtlich Aargau, Bern und Zürich», sagt Mass-Voll-Präsident Nicolas A. Rimoldi (28).
Auch in Schwyz, Basel-Stadt und Luzern liefen Überlegungen, eine Liste einzureichen. «Nach mehreren Abstimmungskämpfen, Gross-Demos und Projekten ist es eine strategische Frage, wo und wie wir nachhaltig Ressourcen einsetzen», sagt er.
FDP gab SVP einen Korb
Wenn Mass-Voll in Luzern antritt, wird es wohl eine weitere Listenverbindung mit der SVP geben. Die SVP-Delegierten haben der Parteileitung dafür das OK gegeben, derzeit laufen Gespräche. Deren Tenor: Tritt Mass-Voll an, spannt man zusammen.
Die SVP wolle einen dritten Sitz im Kanton Luzern erobern. Listenverbindungen können dazu verhelfen, erklärt Kantonalpräsidentin Angela Lüthold-Sidler (65). «Die FDP hatte uns mitgeteilt, dass sie keine Listenverbindung mit der SVP eingehen wolle», sagt sie weiter.
Bleibt also Mass-Voll. «Listenverbindungen seien keine Liebesheiraten, sondern eine Frage der Mathematik», so Lüthold-Sidler. Ob es so weit kommt, wird sich Ende Monat zeigen. Dann nämlich müssen alle Parteien und Bewegungen ihre Listen beim Kanton einreichen.
SVP-Rennleitung verteidigt Verbindungen
Bis jetzt spannen Mass-Voll und die SVP nur im Kanton Solothurn zusammen. Auch hier, nachdem die FDP der Volkspartei einen Korb gegeben hatte. Dennoch kam im Nachgang der Ankündigung am Montag Kritik an der Listenverbindung auf. «Manche Wähler könnten sich von der Listenverbindung abschrecken lassen», zitierte die «Solothurner Zeitung» ein Parteimitglied, allerdings anonym.
Die nationale Rennleitung hingegen verteidigt die Listenverbindungen. Fest stehe eins, so Wahlkampfleiter Marcel Dettling (42) gegenüber «20 Minuten»: «Wir werden Stimmen an ‹Mass-Voll› verlieren, wenn wir keine Listenverbindung eingehen.» Diese Stimmen würden sonst im Kübel landen, gibt der Schwyzer Nationalrat zu bedenken. Um das zu verhindern, fänden in seinem Heimatkanton Gespräche mit dem massnahmenkritischen «Bündnis der Urkantone» statt. (sf)