Die Coronamassnahmen-Kritiker von Mass-Voll wollen mit einer eigenen Liste zu den Nationalratswahlen im Aargau antreten. Darauf steht auch die Fricktaler Kuh- und Kirchenglockengegnerin Nancy Holten. Oder sie war jedenfalls darauf. Denn nun gibt sie bekannt, dass sie einen Rückzieher macht.
Wie Holten in einer Medienmitteilung schreibt, habe sie Mass-Voll-Chef Nicolas Rimoldi (28) über ihren Rücktritt von der Kandidatur informiert. Über die Gründe hält sie sich bedeckt. Es gebe interne Gründe, über die sie aber nicht weiter sprechen möchte, schreibt sie. «Heute Nacht, nach der Entscheidung fühlte ich mich wieder glücklich und so wusste ich, es ist die richtige Entscheidung gewesen.»
Skeptiker wollen doch nicht ins Bundeshaus
Bereits im April hatte Mass-voll bekannt gegeben, dass sie unter anderem in den Kantonen Zürich und Aargau mit einer eigenen Liste an den Nationalratswahlen antritt. Dennoch scheinen die Massnahmen-Skeptiker nun vermehrt auch skeptisch gegenüber einer politischen Karriere.
Erst vergangenen Monat hat der bekannte Corona-Skeptiker Daniel Stricker (53) eine eigene Partei gegründet. Doch auch er teilte letzte Woche mit, dass er doch nicht in die Politik einsteigen wolle. Als Grund gab er die tiefen Erfolgsaussichten an. Die Massnahmenkritiker würden bei den Eidgenössischen Wahlen im Oktober «erschreckend schlecht abschneiden», befürchtete er.
Holten erlangte einst wegen ihres Kampfes gegen Kuh- und Kirchenglocken nationale Bekanntheit. Danach tingelte sie durch zahlreiche deutschsprachige TV-Shows. Anfangs Jahr verkündigte sie dann, dass sie auswandern werde. (sie)