Die bürgerlichen Parteien müssen womöglich künftig auf viel Geld verzichten. Lange Zeit war die Credit Suisse eine grosszügige Spenderin für die bürgerlichen Parteien. Bis zu einer Million Franken stand zur Verfügung, die auf die verschiedenen bürgerlichen Parteien verteilt wurden.
Im März 2023 übernahm die UBS die Credit Suisse. Nun sorgen sich die Parteien, dass die UBS die bisherigen Spendenbeiträge der CS streicht, berichtet CH Media. Das deckt sich mit Blick-Informationen.
Die UBS selbst hatte ihr Spendenvolumen an die Parteien Ende 2022 auf 750'000 Franken erhöht. Auf eine weitere Erhöhung will die Bank aber mutmasslich verzichten, so die Angst. Das wäre aber aus Sicht der Parteien nötig, um die wegfallenden Beiträge der CS zu kompensieren.
Die UBS-Medienstelle will das gegenüber CH Media nicht bestätigen. Ein Sprecher verweist auf einen Zusatzbericht zum jährlichen Nachhaltigkeitsbericht, den die Bank jeweils im Frühjahr publiziert. Eine andere Quelle in der UBS sagt, dass kein Entscheid gefällt worden sei.
Geld bis zum Untergang
Noch im Jahr des CS-Untergangs verteilte die Bank 450'000 Franken an die Parteien. Bei der UBS waren es die erwähnten 750'000 Franken. Im Wahljahr 2023 hat die SVP von der Credit Suisse 160'000 Franken bekommen, die Mitte-Partei 119’000 Franken, die FDP 99’000 Franken und die GLP mit 44’000 Franken. Dazu kamen Beiträge der UBS zwischen 241'000 an die SVP und 66'000 Franken an die GLP. Grüne und SP gehen jeweils leer. Sie akzeptieren Firmenspenden nur von genossenschaftlich organisierten Unternehmen.
Die Beiträge der UBS dürften auch in diesem Jahr weiter fliessen. Doch viele bürgerlichen Parteien sind nach einem teuren Wahljahr wieder auf Spenden angewiesen. Immerhin: Existenzbedrohend wird es nicht. Das Jahresbudget der SVP beträgt 5,9 Millionen Franken, jenes der GLP knapp 1,4 Millionen Franken.