Nach Aus von Thurgauer Traditionsfirma verlieren alle 46 Mitarbeiter ihren Job
SVP-Gutjahr will Entlassene einstellen

Der Konkurs eines Ostschweizer Industrie-Unternehmens geht SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr nahe. Sie will einen Teil der 46 verlorenen Stellen retten.
Publiziert: 03.07.2024 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2024 um 13:16 Uhr
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SVP-Frau Diana Gutjahr bietet Entlassenen an, sich bei ihr zu melden: «Ich möchte unbürokratisch helfen», sagt sie.
Foto: Thomas Meier
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Für die 46 Angestellten, darunter vier Lehrlinge, ist es ein Schock. Sie alle verlieren ihren Job bei der Kreuzlinger Metallbaufirma Neuweiler AG. Die hohen Kosten für Strom und Material haben dem Ostschweizer Traditionsunternehmen, das auf grosse Schweisskonstruktionen aus Stahl, Edelstahl und Aluminium spezialisiert ist, das Genick gebrochen. Es muss Konkurs anmelden.

Betroffen von der Nachricht über den anstehenden Konkurs des Ostschweizer Traditionsunternehmens zeigt sich auch SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (40). Nun will sie mit ihrem Familienunternehmen Stellen retten und bietet an, dass sich die Entlassenen bei ihrer Firma melden können. Gutjahr führt zusammen mit ihrem Mann die Ernst Fischer AG, ein Stahl- und Metallbau-Betrieb in Romanshorn.

«Ich möchte unbürokratisch helfen»

«Wir sind auf der Suche nach Fachkräften», sagt Gutjahr zu Blick. Sie könne nicht alle Betroffenen der Neuweiler AG eine Stelle bieten, aber sie sei offen dafür, sich alle Bewerberinnen und Bewerber anzuschauen. «Ich möchte unbürokratisch helfen», sagt Gutjahr. Sie beschäftigt zurzeit 75 Angestellte. 

Ihr sei es in Zeiten vom Fachkräftemangel ein Anliegen, Angestellte in der Schweiz zu finden, auch wenn ihr Betrieb unweit der deutschen Grenze liegt, betont die Ostschweizerin im Gespräch mit Blick. 

Es sei problematisch, dass immer mehr Firmen im Industriebereich verschwinden würden. Denn damit verbunden sei nicht nur der Wegfall von Arbeitsplätzen, sondern auch von Lehrstellen. Firmen wie die ihrige seien aber darauf angewiesen, dass junge Leute praxisnah ausgebildet werden. «Die Schweiz neigt dazu, zum reinen Dienstleistungsland zu werden», befürchtet Gutjahr. 

Stellen für die Auszubildenden gesucht

Laut dem Verwaltungsratspräsidenten des Unternehmens, Christian Neuweiler, hat man mit allen Mitteln versucht, den Konkurs abzuwenden. «Es ist ein schlimmes Gefühl, das ich niemandem gönnen mag», sagte er gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». Schon die Juli-Löhne kann er nicht mehr bezahlen, weshalb der Konkurs unausweichlich sei. Eines liegt ihm aber besonders am Herzen: «Wichtig ist es mir vor allem, neue Stellen für unsere vier Lehrlinge zu finden.» 

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