Maschinen für immer abgestellt
Alle 46 Mitarbeiter von Thurgauer Traditionsfirma verlieren Job

Nach fast 200 Jahren steht die Neuweiler AG aus Kreuzlingen TG vor dem Aus. Der Verwaltungsratspräsident ist betroffen. Vor allem die vier Lehrlinge liegen ihm am Herzen. Sie müssen sich einen neuen Ausbildungsplatz suchen.
Publiziert: 02.07.2024 um 21:01 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2024 um 22:13 Uhr
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Die Anfänge der Neuweiler AG gehen bis ins Jahr 1833 zurück.
Foto: PD
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die Kreuzlinger Metallbaufirma Neuweiler ist am Ende. Der Anlagebauer und Zulieferbetrieb für grosse Schweisskonstruktionen aus Stahl, Edelstahl und Aluminium ist am Ende. Alle 46 Angestellten verlieren ihren Job. Darunter auch vier Lehrlinge. Letztlich haben der Firma hohe Kosten für Strom und Material das Genick gebrochen.

Die Neuweiler AG hat eine lange Geschichte. Die Anfänge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1833 zurück. Nun stehen die Maschinen für immer still, wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet. «Es ist ein schlimmes Gefühl, das ich niemandem gönnen mag», sagt Verwaltungsratspräsident Christian Neuweiler. «Schliesslich ist es nicht irgendeine Firma, sondern ein alteingesessener Betrieb.» Das Unternehmen muss Konkurs beantragen. Und steht damit sinnbildlich für eine Vielzahl von Firmen, die in der Schweiz derzeit ähnliche Probleme haben.

Vier Lehrlinge verlieren ihren Job

Das Aus kommt überraschend. Wie konnte es so weit kommen? «Einige längerfristige, grössere Aufträge konnten wir nicht anfangen, weil uns Material fehlte, Reparaturaufträge wurden verschoben», erklärt Neuweiler. Ein grosser Teil des Umsatzes ist so weggebrochen. Das konnte die Firma nicht verkraften. Schon vor eineinhalb Jahren musste es in Nachlassstundung. Hat sich aber wieder erholt. Das scheint diesmal nicht mehr möglich.

Zu klein sind die Reserven. «Wenn wir das Betriebsmaterial nicht mehr bezahlen können, können wir auch nicht mehr arbeiten», sagt Neuweiler. Man habe keine Möglichkeit mehr gesehen, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Auch die Juli-Löhne hätte man nicht mehr bezahlen können. Deshalb sei der Konkurs unausweichlich gewesen. Eines liegt ihm aber besonders am Herzen: «Wichtig ist es mir vor allem, neue Stellen für unsere vier Lehrlinge zu finden.»

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