Mitte-Nationalrat will Ösi-Idee kopieren
Preisrechner soll Spritpreise purzeln lassen!

Mitte-Nationalrat Marco Romano fordert einen nationalen Benzinpreis-Rechner. Eine Online-Plattform in Österreich zeigt: Die übergreifende Transparenz hat bei unseren Nachbarn zu sinkenden Sprit-Kosten geführt.
Publiziert: 12.05.2022 um 09:11 Uhr
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Seit der Ukraine-Krieg ausgebrochen ist, gehen die Benzinpreise durch die Decke.
Foto: Patrik Berger

Autofahrer müssen derzeit tief ins Portemonnaie greifen. Seit dem Ukraine-Krieg gehen die Sprit-Preise durch die Decke. Während unsere Nachbarländer Deutschland, Frankreich und Italien Massnahmen zur Treibstoff-Vergünstigung ergriffen haben, analysiert der Bundesrat die Lage noch.

In der Schweiz bleibt den Verbrauchern nichts anderes übrig, als die Preise zu vergleichen. Denn zwischen der teuersten und der günstigsten Tankstelle liegt oft eine Differenz von 10 bis 20 Rappen. Das Problem: Tankstellen passen die Preise oft regional aufeinander an. Und: Brauchbare Internetseiten oder Apps zum Preisvergleich fehlen in der Schweiz.

Benzinpreise sind in Österreich um mehr als 20 Prozente gesunken

Das will Mitte-Nationalrat Marco Romano (39) nun ändern. Der Tessiner fordert für die Schweiz einen nationalen Benzinpreis-Rechner. Als Vorbild dafür nennt er die österreichische Webseite www.spritpreisrechner.at.

Die Online-Plattform wurde 2011 auf Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort eingerichtet. Über den Link finden Autofahrer die günstigste Tankstelle in ihrer Umgebung. «Sie schafft Transparenz im Markt und hat sich im Laufe der Zeit zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel für Autofahrer entwickelt», wirbt Romano. Bereits im ersten Jahr nach der Einführung seien die Benzinpreise in Österreich um mehr als 20 Prozent gesunken.

Anbieter würden gezwungen, tiefere Preise anzubieten

Über die Plattform lassen sich die jeweils günstigsten Tankstellen finden. Erklärtes Ziel ist es, ein Anstieg der Preise zu vermeiden. Das fördert auch den Konkurrenzkampf.

Ein solches Instrument wäre im Sinne von Preisüberwacher Stefan Meierhans (53). Er vermutet schon länger, dass in der Schweiz der Wettbewerb zu wenig spielt. «Was wir brauchen, ist eine systemische Transparenz über das ganze Land», sagte er dem Fernsehen SRF. Von Rorschach bis Genf, von Basel bis Chiasso sollte man wissen, welche Benzinpreise verlangt werden.» So würden Anbieter gezwungen, tiefere Preise anzubieten.

Meierhans würde einen Benzinpreis-Rechner nach dem Vorbild von Österreich begrüssen: «Damit kann man Konsumentinnen und Konsumenten ein Instrument in die Hand geben, um Druck auszuüben; indem sie dort tanken können, wo es günstig ist.» (dba)

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