Mitte-Bregy will Antworten von Verkehrsministerin Sommaruga
Wird auf Autobahn-Baustellen getrödelt?

Autobahn-Baustellen, auf denen länger nicht gearbeitet wird? Mitte-Nationalrat Philipp Bregy will vom Bundesrat wissen, ob und wie viele es davon gibt. Und weshalb.
Publiziert: 02.10.2021 um 18:44 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2021 um 22:30 Uhr
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Mitte-Fraktionschef Philipp Bregy will wissen, wie es um die Baustellen steht.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

Für Autofahrerinnen und Autofahrer sind sie ein wiederkehrendes Ärgernis: Baustellen auf der Autobahn. Ein notwendiges Übel, denn auch auf den Schnellstrassen geht es nicht ohne Unterhalt.

Bloss, könnte es mit Bauen manchmal nicht schneller vorangehen? Das will Mitte-Fraktionschef Philipp Bregy (43) vom Bundesrat wissen.

«Mir selbst ist es zwar noch nie aufgefallen, aber ich wurde von verschiedener Seite immer wieder darauf angesprochen, dass es Baustellen gibt, auf welchen tage- oder gar wochenlang nicht gearbeitet wird», sagt der Walliser Nationalrat, der in der Verkehrskommission sitzt und als Vizepräsident der kantonalen TCS-Sektion amtet.

Eine verkehrsberuhigende Massnahme?

Mit einer Interpellation will er von SP-Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga (61) nun erfahren, wie es um die «nicht förderlich vorangetriebenen Arbeiten auf Schweizer Autobahnen» steht. Er verlangt Auskunft über die Anzahl Autobahn-Baustellen und die durchschnittliche Baustellendauer pro Kilometer.

Bregy fragt auch nach Lösungsmöglichkeiten, wie solche Baustellen verhindert werden können. Und schelmisch fügt er hinzu: «Oder erachtet der Bundesrat stillstehende Baustellen als verkehrsberuhigende Massnahme?»

Er wolle Klarheit darüber, wie gross das Problem effektiv sei. Für ihn ist klar, dass es eigentlich nur zwei Gründe für einen Stillstand geben kann. «Entweder wird schlecht geplant – und dann muss man die Planung verbessern», so Bregy. «Oder dann ist es politisch gewollt, den Verkehrsfluss zu bremsen.» Jedenfalls kenne er Leute, die sich wegen der Baustellen einen Umstieg auf den öffentlichen Verkehr überlegen würden.

So oder so müsse das Problem angegangen werden, ist Bregy überzeugt. «Denn jede übermässig lang dauernde Baustelle hat unnötige finanzielle Konsequenzen für den Staat.»

Astra nennt Gründe

Das Bundesamt für Strassen (Astra) ist sich der Problematik jedenfalls bewusst. Auf seiner Homepage räumt es ein, dass die Zahl der Baustellen – entsprechend dem Verkehrszuwachs – zugenommen hat. «Demzufolge nutzen sich auch die Beläge stärker ab als noch vor 10 Jahren, insbesondere durch den Schwerverkehr.» Kommt hinzu, dass verschiedene Abschnitte aus Altersgründen erneuert werden mussten und müssen.

Das Astra liefert zudem bereits einen Vorgeschmack darauf, was Bregy zur Antwort erhalten dürfte. «Innerhalb eines Abschnittes können Arbeiten nötig sein, die unterschiedlich lange dauern können», schreibt es auf seiner Homepage. Und manchmal brauche das Material schlicht genügend Zeit zum Aushärten, um Spurrinnen zu verhindern.

Solche Fälle könnten bei den Automobilisten den Eindruck erwecken, es werde nicht gearbeitet. Und: «Schlechtes Wetter kann zu Unterbrüchen führen und die Arbeiten lahmlegen.»

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