Jetzt ist eingetreten, was Kampfjet-Befürworter um jeden Preis verhindern wollten: ein Hickhack um den Flugzeugtyp.
Deswegen ist 2014 bereits der Gripen abgestürzt. Die einen wollten einen luxuriöseren Jet, die anderen einen besser erprobten, und so gab es am Ende gar keinen.
Heute hat der Bundesrat zugunsten der F-35 entschieden – und sogleich besteht die Schweiz wieder aus 8,5 Millionen Kampfjet-Experten, die alle ganz genau wissen, was richtig und was besser wäre.
Dazu kommt diesmal die politische Frage: Ist es opportun, einen US-Flieger zu kaufen? Oder muss es ein europäischer sein?
Die Antwort ist klar: Die Schweiz soll den Jet nehmen, der am besten geeignet ist. Welcher das ist, haben Experten in jahrelangen Tests geklärt.
Wenn es zwingend ein Europäer sein müsste – also Eurofighter oder Rafale –, hätte man sich die Evaluation der beiden Amerikaner F-35 und F/A-18 von Anfang an sparen können.
Und wenn sich die Schweiz als Gegengeschäft von der EU einen Gratis-Rahmenvertrag erhofft oder von den USA ein Freihandelsabkommen, dann hätte sie sagen können: Den Auftrag bekommt, wer uns den besten politischen Deal bringt.
Dabei sollte man das politische Gewicht der Schweizer Kampfjet-Beschaffung nicht überbewerten. Der Kaufpreis macht gerade mal 0,04 Prozent des jährlichen BIP der EU aus! Falls das wirklich ein Grund sein sollte, der Schweiz etwas anzubieten, was ihr bisher verwehrt wurde: Dann hätte sich der Bundesrat bestimmt über einen konkreten Vorschlag gefreut.
So aber tut er genau das Richtige: Er kauft denjenigen Flieger, der bei der Evaluation gewonnen hat.
Wer glaubt, SP, Grüne, GSoA und Co. sorgten sich wirklich um Qualität oder Herkunft des Fliegers, ist naiv: Diese Kreise wollen jeden Flieger verhindern – und zwar immer mit dem Argument, das gerade am besten zieht.