Auf einen Blick
- Die SRG-Ombudsstelle rügt SRF 3 für umstrittenen Autobahn-Cartoon auf Instagram
- Die Junge SVP und Junge Mitte kritisieren den Beitrag als politisch einseitig
- Der ursprüngliche Post wurde nach Entrüstung mit dem Hashtag #satire ergänzt
Satire darf doch nicht alles – zumindest wenn es nach der SRG-Ombudsstelle geht: Sie rügt das umstrittene Cartoon-Kuchendiagramm zur Autobahn-Abstimmung, das Radio SRF 3 Mitte Oktober auf Instagram veröffentlichte.
Die Zeichnung machte dabei eine brisante Aussage: So würden alleine weniger Autos gegen mehr Stau helfen. Kein Rezept seien dagegen der Bau zusätzlicher Autobahnenspuren oder Tunnelröhren.
Satire in ursprünglichem Beitrag nicht ersichtlich
Damit habe das SRF gegen die Gebote der Sachgerechtigkeit und Vielfalt verstossen, bilanziert die Ombudsstelle. Er enthalte eine «klare politische Botschaft mit einem Bezug zu einer realen Fragestellung».
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Dass die satirischen Zeichnungen des Illustrators Cic bereits seit mehreren Jahren zum festen Bestandteil des Instagram-Angebots von Radio SRF 3 gehören, sei für Betrachterinnen und Betrachtern beim ursprünglichen Beitrag nicht ersichtlich gewesen. Auch SRF 3 selbst scheint dies bewusst gewesen zu sein, heisst es im Urteil: Nach öffentlicher Entrüstung ergänzte die Redaktion den Post mit dem Hashtag #satire.
Die Ombudsstelle reagiert mit ihrer Einschätzung auf eine Beanstandung der Jungen SVP. Sie sah im Post eine Abstimmungsempfehlung – und zwar mit klarem linken Einschlag. Besonders störte sich die Jungpartei am ursprünglichen Begleittext zur Grafik: «Alte Erkenntnis: Wer Strassen sät, wird Verkehr ernten.» Bei diesem handle es sich «um einen weitum bekannten Slogan aus dem links-grünen Lager», bemängelte sie.
Junge SVP fordert Entschuldigung
In einer Medienmitteilung jubelt Parteipräsident Nils Fiechter (28): «Es ist jetzt amtlich, dass sich SRF politisch einseitig und damit auf unzulässige Art und Weise in den Abstimmungskampf zum Ausbau der Nationalstrassen eingemischt hat.» Seine Partei verlangt nun von SRF eine öffentliche Entschuldigung.
Fiechter und seine Parteikollegen waren jedoch nicht die Einzigen, die sich durch den Instagram-Beitrag provoziert fühlten: Auch die Junge Mitte ging gegen den fehlgeleiteten Cartoon lauthals auf die Barrikaden. «Dieser Post ist alles andere als ausgewogen. Es geht nicht, einen Monat vor der Abstimmung so etwas zu publizieren», sagte Parteipräsident Marc Rüdisüli (26) gegenüber Blick und forderte – erfolglos – eine Löschung des Posts.