Krach um umstrittenen Autobahn-Post
Die junge Mitte greift SRF an

Ein SRF-Kanal postet auf den sozialen Medien einen satirisch gemeinten Post zum Autobahn-Ausbau. Das ärgert die junge Mitte-Partei.
Publiziert: 15.10.2024 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2024 um 15:33 Uhr
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Ein SRF-Post sorgt für Aufsehen.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

  • SRF 3 postet kontroversen Stau-Satire-Post
  • Marc Rüdisüli fordert Löschung des Posts
  • SRF verteidigt den Post als Comedy und Satire
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BruggmannRedaktor Politik

Er sollte wohl witzig gemeint sein, doch dieser Post geht nach hinten los. SRF 3 postet auf ihrem Instagram-Kanal eine Grafik: «Was gegen Stau hilft» – mehr Autobahnspuren, mehr Tunnelröhren, weniger Autos. Nur die letzte Auswahl findet man auch im Diagramm.

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Brisant ist der Zeitpunkt des Posts. Im November entscheidet die Schweiz über den Autobahn-Ausbau. Ein Teil davon sind mehr Autobahnspuren in der Region Bern oder mehr Tunnelröhren in St. Gallen, Schaffhausen oder Basel.

Den Instagram-Post bringt Marc Rüdisüli (26), Parteipräsident der jungen Mitte-Partei, auf die Palme: «Dieser Post ist alles andere als ausgewogen. Es geht nicht, einen Monat vor der Abstimmung so etwas zu publizieren.»

«Solche Posts machen uns das Leben schwer»

Rüdisüli verlangt die Löschung des Posts – auch im Hinblick auf die SVP-Initiative, die die Gebühren auf 200 Franken senken möchten. «Wir bekämpfen diese Initiative mit vollem Einsatz, weil die SRG wichtig ist für unser Land. Aber solche unnötigen Posts machen uns das Leben schwer.»

Seine Partei unterstützt den Autobahn-Ausbau. «Ich bin sehr gespannt, ob es einen vergleichbaren Post gibt, der die Argumente der Befürworter aufgreift – aber ich bezweifle es.» Die junge Mitte ist nicht die einzige Partei, die sich ärgert. Die junge SVP hat auf X bereits angekündigt, den Post bei der Ombudsstelle von SRF zu beanstanden.

SRF wehrt sich

SRF schreibt auf Anfrage, man habe mit dem «bewusst zugespitzten Post mittels Comedy und Satire unterhalten wollen». Auf diesem Kanal gebe es das jede Woche. Im SRF-Angebot sei die Kunstform Satire ein zulässiges und erwünschtes Mittel der Unterhaltung und demokratischer Auseinandersetzung.

«Die journalistischen Prinzipien der Fairness und der Vielfalt sind auf die Satire nicht anwendbar. Einseitige Meinungsäusserungen sind jederzeit möglich, solange sie keine explizite Wahl- oder Abstimmungsempfehlung enthalten», schreibt SRF und stellt klar. «Der Post wird nicht gelöscht.»

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