«Ich will die Schweiz retten», begründet Philipp Gut (51) gegenüber der «Aargauer Zeitung» seine Kandidatur für den Nationalrat ziemlich dramatisch. Der ehemalige «Weltwoche»-Vizechef stört sich vor allem daran, dass der Staat den Menschen immer mehr vorschreiben wolle. Lanciert hat Guts Kandidatur SVP-Nationalrat Andreas Glarner (60). Am 8. Dezember muss der Kantonalvorstand Aargau der Kandidatur noch zustimmen.
Der politische Quereinsteiger ist unter anderem dank einer chaotischen «Club»-Sendung bekannt, während der ihn Moderatorin Barbara Lüthi mehrfach auffordern musste, die anderen Gesprächsteilnehmer ausreden zu lassen. Zudem ist er bereits zweimal wegen übler Nachrede verurteilt worden. Kürzlich bezichtigte Gut den Bundesrat einer angeblichen «Impflüge» und forderte Gesundheitminister Alain Berset via «Weltwoche» auf, «endlich die Wahrheit zu sagen».
Weitere Promis für die SVP am Start
Gut ist nicht die erste Bekanntheit, die für die SVP nächstes Jahr ins Rennen steigen will. Kürzlich gab Extremsportlerin Evelyne Binsack (55), die erste Schweizerin auf dem Mount Everest, bekannt, Berner SVP-Nationalrätin werden zu wollen. In den Nationalrat geschafft hat es bereits Roger Köppel (57). Der Zürcher ist derzeit Chefredaktor der «Weltwoche» und gleichzeitig SVP-Parlamentarier seit 2015. Mit SVP-Nationalrat Peter Keller sitzt ein weiterer Nationalrat mit «Weltwoche»-Vergangenheit (51) im Nationalrat.
Auch auf der anderen Seite der politischen Lager finden sich bekannte Ex-Journalisten. Der ehemalige «SRF» Moderator Ueli Schmezer will für die SP Bern in den Nationalrat. Der aus der Sendung «Kassensturz» bekannte Moderator stösst bei der SVP allerdings auf Widerstand. SVP-Nationalrat Lukas Reimann (40) will SRF-Moderatoren die nationale Politik verbieten. Grund: Diese erhielten gratis Werbung.