Jositsch kalt abserviert
«Das ist ein Schämer für die Zürcher Fraktion»

Nur gerade vier Stimmen erhielt Bundesratskandidat Daniel Jositsch in der ersten Runde. Seine Zürcher Gspänli liessen den eigenen Mann hängen.
Publiziert: 26.11.2023 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2023 um 19:04 Uhr
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SP-Ständerat Daniel Jositsch hatte in der Fraktion keine Chance.
Foto: keystone-sda.ch
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Die Watsche ist brutal. Nur gerade vier Stimmen erhielt der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch (58) in der Ausmarchung um den ersten Platz auf dem SP-Zweierticket. Obwohl alleine die Zürcher Delegation neun Personen zählt. Die Zürcher Gspänli haben den eigenen Kandidaten hängen lassen, obwohl er im Kanton Zürich mit über 230'000 Stimmen den SP-Sitz im Stöckli verteidigt hatte. Im Rennen um den zweiten Ticketplatz war es nur wenig besser: Zwar bekam Jositsch diesmal bis zu neun von 49 Stimmen. Doch erneut flog er als Erster raus.

«Dieses schlechte Ergebnis hat er nicht verdient», sagt die Zürcher SP-Co-Präsidentin Priska Seiler Graf (55) im SonntagsBlick. Doch es war eben nicht nur die Fraktion, es waren die Zürcher selbst, die den eigenen Kandidaten fallen liessen. «Verdiente Mitglieder darf man nicht derart abstrafen», urteilt eine nicht-zürcher SP-Frau. «Das ist ein Schämer für die Zürcher Fraktion.»

Jositsch: «Kein Kommentar»

Kein Wunder also, zog Jositsch am Samstag zerknirscht von dannen. «Kein Kommentar», war das einzige, was er nach der Sitzung sagen mochte. Auf weitere Blick-Anfragen hat er bisher nicht reagiert.

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Nur per Mail kommt eine automatische Antwort: «Vielen Dank für Ihre Nachricht. Momentan erreichen mich sehr viele Anfragen – gerne melde ich mich zum gegebenen Zeitpunkt bei Ihnen zurück.»

SP-Frau verliert erneut

Als Verliererin geht auch Evi Allemann (45) vom Feld. Auch wenn diesmal regionale Gründe gegen die Bernerin sprachen, da mit SVP-Mann Albert Rösti (56) bereits ein Berner im Bundesrat sitzt. Zum zweiten Mal ist sie als Kandidatin angetreten, zweimal hat sie die Nomination – wenn auch knapp – verpasst.

Zum Ärger von SP-Frauen-Chefin Tamara Funiciello (31), die sich für Allemann starkgemacht hatte. «Es ist eine verpasste Chance», sagt sie zu Blick. «Nicht nur, weil wir eine hervorragende Kandidatin gehabt hätten, sondern auch, weil nach 174 Jahren Männermehrheit durchaus die Zeit reif gewesen wäre, einer Frauenmehrheit eine Chance zu geben.»

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