In den Alpen klappts nicht
Jetzt sollen die Autobahnen zu Solar-Highways werden

Die Solaroffensive sollte eigentlich in den alpinen Regionen stattfinden. Dort stehen aber die Gemeinden im Weg. Nun soll es mit Solarprojekten auf Autobahnen und im Bahnverkehr vorwärtsgehen.
Publiziert: 02.02.2024 um 16:48 Uhr
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Der Bund wollte mit finanzieller Unterstützung von alpinen Solarprojekten die Solaroffensive vorantreiben.
Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie

Mit dem «Solarexpress» wollte das Parlament bei der Solarenergie vorwärtsmachen und den Bau von alpinen Solarprojekten finanziell unterstützen. Vielen Gemeinden geht das aber gegen den Strich: Ilanz GR und Saanenland BE haben die Pläne für zwei Solaranlagen versenkt. Auch die Gemeinden Surses GR und Hasliberg BE haben diese Woche Absagen erteilt.

Die Solaroffensive soll jetzt auf Autobahnen einen neuen Anlauf nehmen. Das hat das Bundesamt für Strassen (Astra) im Juli genehmigt. Vor allem private Unternehmen sollen das in Form von Lärmschutzwänden, Parkplatzüberdachungen und Projekten an Autobahnraststätten vorantreiben.

«Das Interesse am Bau von Fotovoltaikanlagen entlang der Nationalstrassen ist gross», sagt Jérôme Jacky vom Astra gegenüber den Tamedia-Zeitungen. Die meisten der rund 350 Lärmschutzwände und 100 Projekten an Raststätten werden an Private vergeben, die diese bauen sollen. Auch der Gewinn ist vielversprechend: Mit dem zusätzlichen Stromgewinn könnten rund 12'000 Haushalte versorgt werden.

Vielversprechende Solar-Highways

Besonders ergiebig sind Solar-Highways: Dabei werden Autobahnstrecken mit Solarpanels überdeckt. Derzeit sucht der Bund nach passenden Strassenabschnitten, um solche Projekte umzusetzen. Zwei kleinere Solar-Highways sind in Neuenhof AG und Leuzigen BE geplant. Laurent Jospin und sein Unternehmen Servipier wollen die dort bestehende Autobahngalerie mit Solardächern ausbauen.

Jospin zeigt sich zuversichtlich: «Wenn es keine Einsprachen gibt, könnten wir theoretisch noch vor den Sommerferien mit der Baubewilligung rechnen», sagte er zu den Tamedia-Zeitungen. Ob es mit seinen Plänen wirklich so schnell geht, wird sich noch zeigen: Es braucht noch weitere Abklärungen und einen Eintrag in den regionalen Richtplan von Knonau ZH, wo ein weiteres Grossprojekt geplant wird.

Auch zwischen den Gleisen hat es Platz

Der Bahnverkehr soll in der Solaroffensive ebenfalls Boden gutmachen. Das Schweizer Start-up Sun-Ways will Solarpanels zwischen Eisenbahngleisen installieren. Das nationale Schienennetz könne schätzungsweise eine Terawattstunde Solarstrom pro Jahr produzieren. Dies kommt etwa zwei Prozent des Schweizer Stromverbrauchs gleich.

Der Internationale Eisenbahnverband warnt aber vor möglichen Problemen: Solarpanels zwischen Bahngleisen könnten zu einem erhöhten Brandrisiko, zusätzlichem Lärm und Lichtreflexionen führen, die für Zugführer störend sein könnten, schreibt Swissinfo. (zac)

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