In Schaffhausen ist schon jeder Fünfte komplett gepikst
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Impfen, bis die Nadel glüht
In Schaffhausen ist schon jeder Fünfte komplett gepikst

Die Impfkampagne kommt in die Gänge: Inzwischen ist fast jeder siebte schweizweit vollständig geimpft. Spitzenreiter ist zurzeit Schaffhausen – wenn auch nur knapp.
Publiziert: 19.05.2021 um 01:46 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2021 um 11:42 Uhr
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Viele Kantone haben nach den Risikogruppen nun die Impftermine für alle Erwachsenen geöffneet.
Foto: Keystone
Gianna Blum

Sie ist träge angelaufen, nun aber kommt die Impfkampagne langsam, aber sicher in Schwung. Bis Ende letzter Woche sind in der Schweiz laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) insgesamt fast 3,7 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Jeder siebte – etwa 1,2 Millionen Menschen – ist bereits vollständig mit zwei Dosen geimpft worden!

In einer grossen Mehrheit der Kantone sind die Termine inzwischen für alle ab 16 Jahren verfügbar. Während über Ostern die Impfkadenz um 20 Prozent eingebrochen ist, haben die Auffahrtstage keinen grösseren Knick verursacht.

Schaffhausen obenaus

Pro 100 Einwohner gerechnet ist der Spitzenreiter zurzeit Schaffhausen. Während schweizweit 42 Piks pro 100 Personen verabreicht wurden, sind es in dort über 50. Mit rund 19 Prozent sind sogar fast ein Fünftel der Schaffhauser und Schaffhauserinnen schon vollständig geimpft.

Und der Kanton hat der Ehrgeiz gepackt: Ab sofort werde noch schneller geimpft, und im Impfzentrum werde die fünfte Impfstrasse geöffnet, sagt Sprecherin Laura Gialluca. Das gebe etwa 700 Piks pro Tag, dazu kämen Impfungen bei den Hausärzten. «Sobald dem Kanton genügend Impfdosen zur Verfügung stehen, werden daneben die Apotheken in den Impfprozess integriert, um die Impfgeschwindigkeit weiter zu erhöhen.»

Luft nach oben

Einsame Spitze ist Schaffhausen allerdings nicht. Das Tessin, Basel-Landschaft und Genf folgen mit jeweils um die 49 Piks pro 100 Einwohner dicht darauf, auch Bern und Uri sind nicht weit abgeschlagen.

Aus dem Vollen schöpfen die Kantone trotzdem noch nicht. Nach eigenen Angaben haben sie Kapazitäten, um 100'000 Piks pro Tag zu setzen – das ist in der Schweiz bislang aber noch nicht erreicht worden. Der Tagesschnitt schwankt zwischen 60'000 und 70'000 verabreichten Impfdosen.

Dass es noch Luft nach oben gibt, bestätigen auch manche. Basel-Landschaft etwa könnte von aktuell über 2000 Impfungen pro Tag auf etwa 6000 steigern, heisst es beim kantonalen Krisenstab. Auch hier wartet man auf mehr Stoff, denn der Kanton plant vorsichtig und reserviert Dosen für Zweitimpfungen.

Schlusslicht bleibt Zürich

Luft nach oben gibt es weiterhin in Zürich. Zahlenmässig wird im bevölkerungsstärksten Kanton am meisten geimpft – doch im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist Zürich das Schlusslicht. Etwa 10 Prozent oder 160'000 Personen sind vollständig geimpft, pro 100 Personen wurden 36 Piks gesetzt. Die Impfzentren sind noch nicht ausgelastet, heisst es beim Kanton auf Anfrage, doch die Anzahl Erstimpfungen sei hochgefahren worden – zudem setzt der Kanton stark auf Hausärzte.

In den letzten beiden Wochen seien 72'000 Piks gesetzt worden – «und wir gehen davon aus, dass wir diese Woche eine noch höhere Zahl erreichen werden», so eine Sprecherin. Zudem sei die Statistik nicht ganz komplett: Wegen eines Systemwechsels bei der Datenerfassung seien noch nicht alle Impfungen ausserhalb der Zentren erfasst.


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