SP-Gesundheitsminister Alain Berset (49) ist optimistisch. Die Lage für weitere Öffnungsschritte sei günstig, sagte er am Montag an einer Medienkonferenz in Schaffhausen. Restaurants dürfen wohl schon bald wieder vollständig öffnen und die strikte Homeoffice-Pflicht fallen.
Da mittlerweile fast alle Kantone den Impfturbo gezündet haben, scheinen weitere Lockerungen möglich – sofern nicht plötzlich doch die indische Virusvariante die aktuellen Erfolge wieder zunichtemacht.
Indische Variante «besorgniserregend»
Immerhin hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die indische Variante mittlerweile als «besorgniserregende Variante» eingestuft. Diese breitet sich derzeit in Grossbritannien aus, womit dort gewisse Lockerungen wieder zur Debatte stehen. Muss sich die Schweiz also doch noch Sorgen machen?
Die Zahl der entdeckten Fälle sei hierzulande weiterhin tief, sagte Viriginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit am Dienstag an einer Medienkonferenz dazu. Erste Beobachtungen zeigten, dass die beiden in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna auch gegen die indische Variante schützten.
Vieles zur indischen Variante ist aber noch unklar. So lässt Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Taskforce, derzeit offen, ob die indische Variante Einfluss auf den Lockerungsfahrplan haben könnte. «Das kann ich nicht beantworten.» Die Situation werde aber weiterhin überwacht, um die Varianten verfolgen und eingreifen zu können.
Impfkampagne läuft «wie geschmiert»
Eine wichtige Rolle kommt der Impfkampagne zu. Und diese schreitet weiter voran: Bislang sind 1,2 Millionen Personen vollständig geimpft – das heisst, 14,4 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Ebenfalls 1,2 Millionen Menschen sind bisher einmal geimpft.
«Die Impfkampagne läuft wie geschmiert», so Masserey. Und sie macht klar, dass die bisherigen Beobachtungen darauf hindeuten, dass die Impfungen nicht nur die Geimpften weitgehend schützen, sondern vermutlich auch Übertragungen verhindern würden.
Masserey hofft deshalb darauf, dass bald auch schon Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren geimpft werden können, wenn die entsprechenden Impfstoffe zugelassen sind. Sie macht klar: «Die Schweiz wird genügend Impfstoff haben, um auch Kinder und Jugendliche noch dieses Jahr impfen zu können.»