Die notleidende Bevölkerung in der kriegsgeplagten Ukraine erhält von der Schweiz auch diesen Winter Hilfe: Mit knapp 45 Millionen Franken sollen die von russischen Angriffen zerstörte Enegieinfrastruktur wiederhergestellt, beschädigte Unterkünfte saniert und dringende humanitäre Bedürfnisse gedeckt werden.
Die gezielten russischen Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine hätten verheerende Folgen, heisst es in einer Mitteilung des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) vom Mittwoch. Mehr als die Hälfte der Energieproduktion des Landes sei zerstört, weshalb Millionen Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Strom, Heizung und Wasser hätten.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) helfen Behörden, lokalen Partner- und Uno-Organisationen laut EDA dabei, die ukrainische Bevölkerung im Winter zu versorgen. Es handelt sich um den dritten Kriegswinter, seit der russische Präsident Wladimir Putin am 24. Februar 2022 den Befehl zum militärischen Überfall auf sein Nachbarland gegeben hat.
Für Vertriebene und Frontnahe
Ein spezielles Augenmerk des Schweizer Einsatzes in der Ukraine liegt demnach auf verletzlichen Gruppen, vor allem von im Lande selbst Vertriebenen sowie der Bevölkerung in Frontnähe oder in abgelegenen Regionen. Diese werden beispielsweise mit der Verteilung von Heizmaterial, Winterkleidung, aber auch der Wiederherstellung und Isolierung beschädigter Unterkünfte unterstützt.
Als im In- oder Ausland vertrieben gelten rund 30 Prozent der ukrainischen Gesamtbevölkerung.
Das Schweizer Winterhilfepaket baut auf bestehenden Erfahrungen und Netzwerken auf. Laut EDA hat die Schweiz in den letzten zwei Wintern insgesamt 84,5 Millionen Franken für die Winterhilfe in der Ukraine bereitgestellt.
Allerdings gehört die Schweiz nicht zu den grosszügigsten Unterstützern der Ukraine. So hatte beispielsweise Norwegen im Oktober ein Hilfspaket im Wert von umgerechnet 233 Millionen Franken (260 Millionen Dollar) für diesen Winter zugesagt. Dabei hat das skandinavische Land nur gut die Hälfte der Einwohner der Schweiz.