Hauseigentümer-Präsident Rutz empfiehlt ihnen Aargau als Wohnort
«Das Problem ist, dass Zuwanderer in Zürich wohnen wollen»

Der Wohnungsmarkt in der Schweiz ist angespannt. Für Hauseigentümer-Präsident Gregor Rutz ist die Zuwanderung einer der Hauptgründe dafür. Viele wollten nur in Zürich wohnen, kritisiert er. Sie sollten besser in den Aargau ziehen.
Publiziert: 05.01.2025 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2025 um 10:42 Uhr
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Der Wohnungsmarkt in der Schweiz ist weiterhin angespannt, besonders in den grossen Städten.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Wohnungsmangel treibt Mietpreise hoch, besonders in Städten mit tiefen Leerwohnungsziffern
  • Hauseigentümer-Präsident schlägt vor, dass Zuwanderer in den Aargau ziehen
  • Gregor Rutz kritisiert Bürokratie scharf, dadurch werde Bauen zusätzlich erschwert
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Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Wohnraum bleibt auch 2025 Mangelware in der Schweiz – und das treibt die Mietpreise der ausgeschriebenen Wohnungen weiter in die Höhe. Vor allem in den Städten mit extrem tiefen Leerwohnungsziffern herrscht Wohnungsmangel, aber auch in anderen Landesteilen ist die Situation angespannt. Denn: Nach wie vor hinkt der Wohnungsbau dem Bevölkerungswachstum hinterher. 

Gregor Rutz (52), Präsident des Hauseigentümerverbands Schweiz, sieht im Druck auf die städtischen Zentren einen Hauptgrund für die stark steigenden Neumieten. Schuld daran sei vor allem die Zuwanderung, sagt der Zürcher SVP-Nationalrat. «Das Problem ist, dass die Zuwanderer in Zürich wohnen wollen. Dabei gäbe es im Mittelland oder in ländlichen Regionen genügend und günstigeren Wohnraum», erklärt Rutz in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag»

Neuzuwanderer sollten besser in den Aargau ziehen: «Man muss ihnen erklären, dass man auch in der Schweiz einen gewissen Arbeitsweg auf sich nehmen muss.» Das sei schliesslich auch in Städten wie London oder Paris so.

Rutz kritisiert «unglaubliche Bürokratie»

Die steigenden Neumieten führt Rutz, der selbst in der Stadt Zürich wohnt, neben der Zuwanderung auch auf hohe Auflagen zurück. Bauen und Vermieten seien «unglaublich bürokratisch» geworden. «Wenn Sie in der Stadt ein Haus umbauen wollen, müssen Sie oft Parkplätze abbauen, oder es wird Ihnen gesagt, welche Bäume wo zu pflanzen sind», sagt er. «Das ist völlig absurd.»

Auch Rutz ist der Meinung, dass die Städte dichter bebaut werden müssten. «Dies wird aber durch die linke Politik und Auflagen wie das Inventar der schützenswerten Ortsbilder verunmöglicht», kritisiert er in der «NZZ am Sonntag» weiter. Er verweist auf das Beispiel Zürich: Weil in der Stadt etwa drei Viertel der Siedlungsfläche «irgendwie geschützt» sei, dürften ganze Quartiere nicht verändert werden. «Wäre man mit dieser Logik vor 2000 Jahren ans Werk gegangen, würden wir heute noch in Pfahlbauten leben.»

Immerhin: Langsam, aber sicher zieht die Bautätigkeit in der Schweiz wieder an. Der zunehmende Regulierungsdruck und die immer länger dauernden Bewilligungsverfahren werden aber auch von den Immobilienspezialisten der Banken als Grund dafür genannt, dass sich der positive Trend erst mit Verzögerung auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar macht. «Im Jahr 2025 wird das noch keine Entspannung bringen», sagte Claudio Saputelli (55), Leiter Immobilien bei der UBS, kürzlich zu Blick. 

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