Präsident der Hauseigentümer äussert sich zu Sugus-Häusern – wollte Eigentümerin Kauf provozieren?
«Die Stadt Zürich zahlt jeden Preis»

Der Präsident des Hauseigentümerverbands äussert sich zu den Sugus-Häusern. Er kritisiert das Vorgehen der Besitzerin und stellt klar: Sie sei nicht Teil des Verbandes.
Publiziert: 08:57 Uhr
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Aktualisiert: vor 54 Minuten
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SVP-Nationalrat Gregor Rutz ist Präsident des Hauseigentümerverbandes.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Hauseigentümerverband-Präsident kritisiert Kündigungen bei Zürcher Sugus-Häusern
  • Gregor Rutz ärgert sich über Zeitpunkt und kurze Frist der Kündigungen
  • 105 Mietparteien gekündigt, rund 250 Personen müssen bis Ende März ausziehen
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Céline ZahnoRedaktorin Politik

105 Mietparteien wurde gekündigt, rund 250 Personen sollen bis Ende März ausziehen. Drei von neun sogenannten Sugus-Wohnblöcken in der Stadt Zürich sollen totalsaniert werden. Das Schicksal der Bewohner ist mittlerweile in der ganzen Schweiz bekannt.

Nun kritisiert Präsident des Hauseigentümerverbandes Schweiz, SVP-Nationalrat Gregor Rutz (52), die Kündigungen. «Der Fall ärgert mich sehr. Dieses Vorgehen spottet jeder Beschreibung», sagt Rutz zu CH Media. Er distanziert sich auch gleich von der Besitzerin der Häuser und betont: Sie sei nicht Mitglied des Verbandes. Auch die Immobilienverwaltung, die die Kündigungen ausgesprochen habe, ist Rutz nicht bekannt.

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Kurze Kündigungsfrist

Auch wenn es ab und an zu Leerkündigungen kommen könne, ärgert sich Rutz aus zwei Gründen: Erstens am Zeitpunkt, die Kündigungen wurden kurz vor Weihnachten ausgesprochen. Zweitens an der knapp bemessenen Frist. Die Bewohner haben drei Monate bis zum Auszug. «In einem solchen Fall ist eine frühzeitige Vor-Orientierung aller Betroffenen üblich. Die Kündigungen dürfen nicht aus heiterem Himmel kommen», so Rutz.

Auch an der Stadt Zürich übt Rutz Kritik. Diese prüft nämlich gerade den Kauf der Wohnblöcke. «Zürich bezahlt jeden Preis, das weiss man in der Branche. Die Stadt kauft immer mehr Häuser, bringt damit den Wohnungsmarkt durcheinander – und treibt die Preise in die Höhe.» Rutz vermutet, die Besitzerin der Häuser sei möglicherweise absichtlich so vorgegangen, weil sie damit gerechnet habe, dass die Stadt einspringen würde.

Hauseigentümer im Abstimmungskampf

Erst gerade musste der Hauseigentümerverband zwei Niederlagen einstecken: Die Mietvorlagen zu Untermiete und Eigenbedarf wurden vom Stimmvolk abgelehnt. Im Kanton Zürich wird schon bald an der Urne entschieden, ob Leerkündigungen eingeschränkt werden sollen.

Das Klima für Hauseigentümer sei zurzeit schwierig, so Rutz. «Wir müssen schauen, dass es jetzt keinen Flurschaden gibt.»

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