«Viel wurde erreicht, einiges bleibt zu tun - bleiben wir dran!», twitterte Verteidigungsministerin Viola Amherd am Mittwochmorgen. Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider erinnerte an gewisse Errungenschaften wie die #MeToo-Bewegung oder die Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche.
Bundespräsident Alain Berset, der sich schon am Vortag im Uno-Sicherheitsrat in New York für die Frauen der Welt stark gemacht hatte, legte am Mittwoch nach. «Inflation, Krieg, häusliche Gewalt: Frauen bekommen Krisen immer als erste zu spüren. Wir müssen handeln und für mehr Gleichstellung sorgen - nicht nur heute am Weltfrauentag, sondern tagtäglich. Die Lösungen sind bekannt», twitterte er.
Dass erstmals drei Frauen den Ständerat präsidieren, darauf machte die frühere Bundesratskandidatin Eva Herzog in einem Tweet aufmerksam. «Und viel wichtiger: gestern hat im Ständerat bei der Revision des Sexualstrafrechts eine kleine Revolution stattgefunden. Unser hartnäckiger Einsatz hat sich gelohnt», schrieb die Ständerätin aus Basel-Stadt.
Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller wies aber auch darauf hin, dass der Frauenanteil in der kleinen Kammer erst bei 28 Prozent liege und das zu wenig sei. Beim Engagement für mehr Gleichstellung gehe es nicht nur um Gerechtigkeit, sondern um den Fortschritt für die ganze Gesellschaft, sagte sie zu Beginn des Sessionstages.
Auch Bundesbehörden meldeten sich zum Weltfrauentag zu Wort. «Die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft ist in Bewegung», schrieb das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Seit 2012 sei der Anteil der Betriebsleiterinnen von 5 auf 9 Prozent gestiegen.
Die Gewerkschaften riefen die Frauen zu Aktionen auf der Strasse auf. «Respekt, mehr Lohn und mehr Zeit» forderten unter anderen Unia, Syna und Syndicom. Für den ganzen Mittwoch und auch am Abend waren in zahlreichen Städten der Schweiz Aktionen geplant.
Dass die Lohnforderung der Gewerkschaften nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt eine Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Demnach hat die Schweiz in einem internationalen Ranking der Gleichstellung im Beruf innert Jahresfrist sechs Plätze eingebüsst und landet noch auf Rang 20 der 33 untersuchten OECD-Länder.
(SDA)