Am 13. März 2010 fand auf dem Bundesplatz in Bern eine nationale Frauendemo statt.
Foto: Keystone/Alessandro della Valle

Was feiern wir eigentlich und warum?
Die wichtigsten Fragen zum internationalen Frauentag am 8. März

Die Gleichstellung der Frau ist heute eine Selbstverständlichkeit – sollte man meinen. Blick.ch beantwortet die wichtigsten Fragen zum Weltfrauentag am 8. März.
Publiziert: 08.03.2024 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2024 um 10:41 Uhr
Weltweit – auch in vielen Schweizer Städten – demonstrieren am 8. März Frauen am internationalen Frauentag für Gleichberechtigung. (Symbolbild)
Foto: EYSTONE/ Peter Schneider

Er hat verschiedene Namen: internationaler Frauentag, Frauenkampftag oder Weltfrauentag. So verschieden die Bezeichnungen sind, sind auch die Angaben, wann er durch wen ins Leben gerufen wurde. Es geht bis zum 8. März 1857 zurück, als US-Textilarbeiterinnen gestreikt haben sollen, was jedoch nicht belegt ist.

Ob Mythos oder dokumentiert, der Sinn blieb immer der gleiche. Es ging um die Gleichberechtigung, das Frauenstimmrecht und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Verbrieft ist, dass am 19. März 1911 mehr als eine Million Frauen in verschiedenen Ländern, auch in der Schweiz, auf die Strassen gingen und dafür ihre Stimme erhoben. Erst zehn Jahre später fand der Weltfrauentag jährlich statt.

Am 8. März 1975 richteten die Vereinten Nationen die Feier zum «Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden» aus. Seit da steht das Datum symbolisch für den Kampf für Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter. Hier sind die wichtigsten Fragen zum Frauentag.

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Was ist der internationale Frauentag?

Der weltweit erste Frauentag wurde in den USA am 8. März 1911 gefeiert. Begründerin war die deutsche Sozialdemokratin Clara Zetkin. Auf ihre Anregung hin versammelten sich in mehreren Ländern Frauen – in der Schweiz, in Dänemark, Österreich und Schweden – und forderten das Recht auf politische Mitbestimmung, gleichen Lohn wie die Männer sowie mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz.

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Wie wird der Frauentag international gefeiert?

Auf der ganzen Welt wird der Frauentag unterschiedlich begangen. In einigen Ländern finden hauptsächlich Events und Veranstaltungen rund um das Thema Gleichberechtigung statt. In anderen Ländern hat der Tag nur noch wenig mit Feminismus zu tun. Vor allem in Russland ist der 8. März ein wichtiger Feiertag – eine Mischung aus Mutter- und Valentinstag. Männer schenken ihren Frauen, Kolleginnen und Müttern Blumen, Pralinen oder Parfüm. In China bekommen die Frauen vor allem in Staatsbetrieben den halben Tag frei.

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Brauchen wir einen solchen Tag heutzutage überhaupt noch?

Auch heute verdienen Frauen in einigen Berufen weniger als Männer. Laut Nationalrätin Maya Graf, Co-Präsidentin alliance F – die politische Lobby-Organisation für die Gleichstellung von Frau und Mann in Wirtschaft, Beruf, Familie und Gesellschaft – steigen junge Frauen mit acht Prozent weniger Lohn in den Arbeitsprozess ein. Im privaten Bereich übernehmen sie meistens die Hausarbeit und Kindererziehung. Im beruflichen Bereich sind Frauen in Führungspositionen noch immer rar. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist oftmals ein Karrierehindernis.

8.März - Internationaler Frauentag

Ohne Frauen wäre die Welt nicht dort, wo sie heute ist. Seit 1922 feiern Frauen den Weltfrauentag, auch feministischer Kampftag genannt, im Kampf um die Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit. Dieses Jahr ist das Motto des Internationales Frauentags «#EmbraceEquity». Am Frauenstreik 2019 gingen über 100 000 Menschen auf die Strasse. Raum für Verbesserungen sehen die Organisatoren immer, deshalb demonstrieren Frauen dieses Jahr gegen Lohnungleichheiten, veraltete Rollenbilder, mehr Frauen in Führungspositionen und internationale Frauenrechte.

Internationaler Frauentag wird am 8.März gefeiert.
imago images/Martin Müller, imago/IPON

Ohne Frauen wäre die Welt nicht dort, wo sie heute ist. Seit 1922 feiern Frauen den Weltfrauentag, auch feministischer Kampftag genannt, im Kampf um die Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit. Dieses Jahr ist das Motto des Internationales Frauentags «#EmbraceEquity». Am Frauenstreik 2019 gingen über 100 000 Menschen auf die Strasse. Raum für Verbesserungen sehen die Organisatoren immer, deshalb demonstrieren Frauen dieses Jahr gegen Lohnungleichheiten, veraltete Rollenbilder, mehr Frauen in Führungspositionen und internationale Frauenrechte.

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Welche Frauen bewundern wir und warum?

Laut einer Bluewin-Umfrage 2016 – in der 753 Schweizerinnen und Schweizer befragt wurden – gehören zu den bedeutendsten Frauen sowohl Bundesrätinnen als auch die ehemalige Bundesanwältin Carla del Ponte. Ebenso beliebt ist Skirennfahrerin Lara Gut-Behrami. Auch auf den vorderen Plätzen mit dabei sind Entwicklungshelferin Lotti Latrous oder die Künstlerin Pipilotti Rist.

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Welche Frauen mischen wo die Politik auf?

Der vor dem Jahr 2000 stetig wachsende Frauenanteil in der Politik stagniert. Lag er vorher bei über 26,5 Prozent liegt er mittlerweile bei knapp über 25 Prozent. 2010 wurden sowohl National- wie auch Ständerat von einer Frau präsidiert. 2011 gab es zum allerersten Mal überhaupt eine Frauenmehrheit im Bundesrat: Micheline Calmy-Rey, Simonetta Sommaruga, Doris Leuthard und Eveline Widmer-Schlumpf. Heute regieren drei Frauen im Bundesrat mit: Karin Keller-Sutter, Elisabeth Baume-Schneider und Viola Amherd. Diese ist erste Verteidigungsministerin in der Geschichte der Schweiz.

Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz mit einem Frauenanteil von 42 Prozent in der Regierung im europäischen Mittelfeld: Finnland hatte 2023 eine Quote von 72 Prozent, in sieben Staaten liegt sie über 50 Prozent.

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In welchen Ländern werden welche Rechte der Frau noch nicht anerkannt?

In vielen Teilen der Welt sind Frauen gegenüber Männern noch immer benachteiligt. Eines der grössten Probleme ist hier die häusliche Gewalt. In neun von zehn Fällen sind international Frauen die Opfer. Auch ein Thema ist der Sexismus im Alltag; Frauen werden oft schon nur wegen ihres Geschlechts diskriminiert, manchmal gar «nur» als Hausfrau und Mutter gesehen.

Viele Probleme haben einen traditionellen Hintergrund, so beispielsweise die traditionelle Beschneidung von Frauen in einigen Teilen Afrikas und Asiens, die Zwangsheirat oder den Tod durch Ehrenmorde.

Auch das Recht auf Bildung ist weltweit eingeschränkt: 130 Millionen Mädchen haben nämlich keinen Zugang zu Bildung. Diese Zahl veröffentlichte die Entwicklungsorganisation One am Montag unter Berufung auf Angaben der Uno-Bildungsorganisation Unesco. (stj/sf)

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