Auf einen Blick
- Internationaler Frauentag steht für Frauenrechte und Gleichstellung
- In China erhalten Frauen am 8. März halben Tag frei
Der Tag geht bis zum 8. März 1857 zurück, als US-Textilarbeiterinnen gestreikt haben sollen
Er hat verschiedene Namen: internationaler Frauentag, Frauenkampftag oder Weltfrauentag. So verschieden die Bezeichnungen sind, sind auch die Angaben, wann er durch wen ins Leben gerufen wurde. Es geht bis zum 8. März 1857 zurück, als US-Textilarbeiterinnen gestreikt haben sollen, was jedoch nicht belegt ist.
Ob Mythos oder dokumentiert, der Sinn bleibt immer der gleiche. Es geht schon immer um die Gleichberechtigung, das Frauenstimmrecht und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Verbrieft ist, dass am 19. März 1911 mehr als eine Million Frauen in verschiedenen Ländern, auch in der Schweiz, auf die Strassen gingen und dafür ihre Stimme erhoben. Erst zehn Jahre später fand der Weltfrauentag jährlich statt.
Am 8. März 1975 richteten die Vereinten Nationen die Feier zum «Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden» aus. Seit da steht das Datum symbolisch für den Kampf für Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter. Hier sind die wichtigsten Fragen zum Frauentag.
Was ist der internationale Frauentag?
Der weltweit erste Frauentag wurde in den USA am 8. März 1911 gefeiert. Begründerin war die deutsche Sozialdemokratin Clara Zetkin. Auf ihre Anregung hin versammelten sich in mehreren Ländern Frauen – in der Schweiz, in Dänemark, Österreich und Schweden – und forderten das Recht auf politische Mitbestimmung, gleichen Lohn wie die Männer sowie mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Wie wird der Frauentag international gefeiert?
Auf der ganzen Welt wird der Frauentag unterschiedlich begangen. In einigen Ländern finden hauptsächlich Events und Veranstaltungen rund um das Thema Gleichberechtigung statt. In anderen Ländern hat der Tag nur noch wenig mit Feminismus zu tun. Vor allem in Russland ist der 8. März ein wichtiger Feiertag – eine Mischung aus Mutter- und Valentinstag. Männer schenken ihren Frauen, Kolleginnen und Müttern Blumen, Pralinen oder Parfüm. In China bekommen die Frauen vor allem in Staatsbetrieben den halben Tag frei.
Brauchen wir diesen Tag heutzutage überhaupt noch?
Frauen verdienen in der Schweiz 18 Prozent weniger als Männer – obwohl der Grundsatz «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» seit 1981 in der Bundesverfassung steht. Im privaten Bereich übernehmen sie meistens die Hausarbeit und Kindererziehung. Im beruflichen Bereich sind Frauen in Führungspositionen noch immer rar. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist oftmals ein Karrierehindernis.
Ohne Frauen wäre die Welt nicht dort, wo sie heute ist. Seit 1922 feiern Frauen den Weltfrauentag, auch feministischer Kampftag genannt, im Kampf um die Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit. Dieses Jahr ist das Motto des Internationales Frauentags «#EmbraceEquity». Am Frauenstreik 2019 gingen über 100 000 Menschen auf die Strasse. Raum für Verbesserungen sehen die Organisatoren immer, deshalb demonstrieren Frauen dieses Jahr gegen Lohnungleichheiten, veraltete Rollenbilder, mehr Frauen in Führungspositionen und internationale Frauenrechte.
Ohne Frauen wäre die Welt nicht dort, wo sie heute ist. Seit 1922 feiern Frauen den Weltfrauentag, auch feministischer Kampftag genannt, im Kampf um die Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit. Dieses Jahr ist das Motto des Internationales Frauentags «#EmbraceEquity». Am Frauenstreik 2019 gingen über 100 000 Menschen auf die Strasse. Raum für Verbesserungen sehen die Organisatoren immer, deshalb demonstrieren Frauen dieses Jahr gegen Lohnungleichheiten, veraltete Rollenbilder, mehr Frauen in Führungspositionen und internationale Frauenrechte.
Welche Frauen bewundern wir und warum?
Laut Umfragen gehören zu den bedeutendsten Frauen sowohl unsere Bundesrätinnen als auch die ehemalige Bundesanwältin Carla del Ponte, deren Vorgehen gegen Geldwäsche, organisierte Kriminalität, Waffenschmuggel und grenzüberschreitende Wirtschaftskriminalität als furch- und kompromisslos gilt. Auch auf den vorderen Plätzen dabei sind Entwicklungshelferin Lotti Latrous, die Sängerin Sophie Hunger oder die Sportlerin Lara Gut-Behrami.
Welche Frauen mischen wo die Politik auf?
Der Frauenanteil in der Politik stagniert. Nach den Wahlen im Jahr 2023 lag der Frauenanteil im Nationalrat der Schweiz bei 38,5 Prozent, im Ständerat bei 34,8 Prozent. Mit der Wahl von Elisabeth Kopp im Jahr 1984 hatte das Warten auf die erste Frau im Bundesrat ein Ende. 1971 war in der Schweiz das Frauenstimmrecht eingeführt worden; trotzdem musste der weibliche Teil der Bevölkerung noch 13 Jahre warten, bis er auch in der Landesregierung vertreten war. 2011 gab es zum allerersten Mal überhaupt eine Frauenmehrheit im Bundesrat: Micheline Calmy-Rey, Simonetta Sommaruga, Doris Leuthard und Eveline Widmer-Schlumpf. Aktuell regieren drei Frauen im 7-köpfigen Bundesrat: Viola Amherd (seit 2019), Karin Keller-Sutter (seit 2019) und Elisabeth Baume-Schneider (seit 2022).
Nach den Wahlen im Jahr 2023 lag der Frauenanteil im Nationalrat der Schweiz bei 38,5 Prozent, im Ständerat bei 34,8 Prozent. Finnland hatte 2023 eine Quote von über 72 Prozent, in sieben Staaten liegt sie über 50 Prozent.
In welchen Ländern werden welche Rechte der Frau noch nicht anerkannt?
In vielen Teilen der Welt sind Frauen gegenüber Männern noch immer benachteiligt. Eines der grössten Probleme ist die häusliche Gewalt, und die sogenannten Femizide. In neun von zehn Fällen sind international Frauen die Opfer. Auch ein Thema ist der Sexismus im Alltag; Frauen werden oft wegen ihres Geschlechts diskriminiert, manchmal gar «nur» als Hausfrau und Mutter gesehen.
Viele Probleme haben einen traditionellen Hintergrund, so beispielsweise die traditionelle Beschneidung von Frauen in einigen Teilen Afrikas und Asiens, die Zwangsheirat oder der Tod durch Ehrenmorde.
Auch das Recht auf Bildung ist weltweit eingeschränkt: Rund 34 Millionen Mädchen im Grundschulalter gingen 2020 weltweit nicht zur Schule, im Vergleich zu 30 Millionen Jungen. Vor allem in Krisensituationen – zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe oder in Kriegen – ist die Bildung von Mädchen besonders betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einer solchen Notlage nicht mehr zur Schule gehen, ist mehr als doppelt so hoch wie bei Jungen.