Die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit sei nicht nur ein Uno-Begriff, sagte Berset am Dienstag vor dem Sicherheitsrat am Uno-Hauptsitz in New York. Sie sei Realität.
Vor 23 Jahren hätten die Sicherheitsrats-Mitglieder einstimmig die Resolution 1325 über Frauen, Frieden und Sicherheit angenommen. Es sei das erste Mal gewesen, dass der Rat die Schlüsselrolle von Frauen bei der Verhütung und Lösung von Konflikten anerkannt habe. Und zum ersten Mal sei Sicherheit nicht mehr ausschliesslich militärisch verstanden worden, sondern auf den einzelnen Menschen ausgerichtet.
Diese Resolution vom Oktober 2000 sei dank der unermüdlichen Arbeit der Zivilgesellschaft, insbesondere von Friedensaktivisten und der Frauenbewegung, verabschiedet worden, betonte Berset.
Die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit sei universell und ihre Umsetzung eine vorrangige tägliche Aufgabe. «Die aktuellen Krisen und Konflikte in der Ukraine, in Afghanistan, Syrien oder dem Jemen erinnern uns leider daran», sagte der Bundespräsident.
Den Iran erwähnte Berset dabei nicht, wo Frauen seit Monaten auf die Strasse gehen, um dort unter Lebensgefahr vom Mullah-Regime im islamischen «Gottesstaat» elementare Rechte einzufordern.
Der Uno-Sicherheitsrat, dem die Schweiz seit Anfang dieses Jahres bis Ende 2024 angehört, müsse weiterhin seine führende Rolle bei der Förderung der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit spielen, sagte Berset. Aber auch jeder einzelne Staat habe auf nationaler Ebene eine zentrale Rolle inne.
Es sei ermutigend zu sehen, dass über 100 Länder einen nationalen Aktionsplan zur Umsetzung dieser Agenda verabschiedet haben. Im Jahr 2007 war die Schweiz unter den ersten, die dies taten.
«In zwei Jahren werden wir den 25. Jahrestag der Verabschiedung der Resolution 1325 begehen. Dann wird es Zeit sein, Bilanz zu ziehen», sagte Berset.
(SDA)