Gesundheitskosten steigen massiv
Im Herbst kommt der nächste Prämienschock

Gesundheitsminister Alain Berset muss im September einen weiteren Anstieg der Krankenkassen-Prämien verkünden. Denn die Gesundheitskosten sind in diesem Jahr bereits deutlich angestiegen.
Publiziert: 15.08.2023 um 10:34 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2023 um 13:52 Uhr
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Gesundheitsminister Alain Berset wird im September eine weitere Prämienerhöhung verkünden müssen.
Foto: keystone-sda.ch

Um durchschnittlich 6,6 Prozent sind die Prämien der Krankenkassen dieses Jahr gestiegen. Viele Versicherte haben diesen Prämienschock noch nicht verdaut – und schon steht der nächste Prämienhammer ins Haus. «Angesichts der starken Kostenerhöhung kommen wir um eine überdurchschnittliche Prämienerhöhung leider nicht herum», sagt Santésuisse-Direktorin Verena Nold gegenüber der Zeitung «20 Minuten». Allerdings lasse sich noch nicht sagen, wie stark diese ausfalle.

Der Prämienschub dürfte per 2024 jedoch ähnlich hoch ausfallen wie dieses Jahr, wie frühere Berechnungen des Vergleichsdienstes Comparis zeigen. Im Schnitt um 6 Prozent, bei einigen Kassen gar um über 10 Prozent.

Gesundheitskosten steigen stark an

Darauf deuten auch die neusten Zahlen von Santésuisse zu den Gesundheitskosten in diesem Jahr hin. Sie sind demnach bis Mitte Jahr um 7,85 Prozent gestiegen. Besonders stark ist der Kostenanstieg etwa bei stationären Spitalaufenthalten, im Bereich der Physiotherapie oder bei den Medikamenten.

Dabei zeigen sich auch deutliche kantonale Unterschiede. Im Kanton Uri sind die Gesundheitskosten um über 13 Prozent gestiegen, in Bern um fast 11 Prozent. Über 9 Prozent beträgt der Anstieg in den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Neuenburg, Schaffhausen, Thurgau und Wallis. Diese Kantone müssen sich demnach auch auf eine überdurchschnittliche Prämienerhöhung gefasst machen. 

Um nur 3,5 Prozent hingegen sind die Gesundheitskosten etwa in Nidwalden und Obwalden gestiegen. Im grössten Kanton Zürich beträgt der Anstieg rund 6 Prozent. 

Berset überbringt keine Frohbotschaft

Dieses Zahlen lassen sich nicht eins zu eins auf die Prämien umlegen, doch der Trend ist klar. «Steigen die Kosten stark an, folgen in aller Regel auch starke Prämienerhöhungen», sagt Nold. «Leider wird das viele Versicherte hart treffen.»

Die Entwicklung zeigt deutlich, dass Gesundheitsminister Alain Berset (51) im September bei seiner letzten Verkündigung der neuen Krankenkassen-Prämien den Versicherten keine Frohbotschaft überbringen wird. (rus)

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