Gesuch beim Bund eingereicht
Graubünden will zwei Drittel aller Jungwölfe schiessen

Der Kanton Graubünden will zwei Drittel aller diesjährigen Jungwölfe schiessen. Zudem sollen zwei Wolfsrudel komplett ausgelöscht werden. Der Kanton hat ein entsprechendes Gesuch beim Bund eingereicht.
Publiziert: 15.08.2024 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2024 um 10:53 Uhr
Der Kanton Graubünden will im Herbst und im Winter zwei Drittel aller Jungwölfe erlegen. (Symbolbild)
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Geschossen werden sollen die Wölfe im gesetzlichen Regulationszeitraum vom 1. September bis zum 31. Januar 2025, wie das Amt für Jagd und Fischerei, die Wildhut, am Donnerstag mitteilte. Ziel dieser Abschüsse sei die Reduktion der Konflikte mit der Landwirtschaft und die Erhöhung der Scheue gegenüber dem Menschen. Der Wolfsbestand soll dabei nicht gefährdet werden.

«Prozentual zum Gesamtbestand entspricht die Entnahme derjenigen vom letzten Jahr», erklärte Amtsleiter Adrian Arquint gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Von den geplanten Abschüssen handle es sich in 30 Fällen um Wolfswelpen. Im Schnitt habe ein Wolfspaar fünf bis sechs Welpen pro Wurf.

Gesamtzahl könnte sich erhöhen

Die Gesamtzahl könnte sich noch leicht erhöhen. Bei drei Rudeln ist eine Reproduktion zwar wahrscheinlich, der diesjährige Nachwuchs wurde aber noch nicht nachgewiesen und in die Abschussplanung einbezogen.

Komplett erlegt werden soll neu lediglich das Vorabrudel bei Laax im Bündner Oberland. Sollte sich zudem herausstellen, dass das letztes Jahr regulierte Beverin-Rudel bei Thusis noch nicht zerfallen ist, wird auch dieses geschossen.

Die Anzahl Wölfe in Graubünden wuchs laut dem Jagdamt auch dieses Jahr an, insbesondere in den bislang rudelfreien Gebieten. «Es leben mindestens 120 Wölfe in Graubünden», sagte Arquint. Aktuell werden auf Kantonsgebiet zwölf Rudel bestätigt. Die Wildhut geht davon aus, dass im Verlauf des Sommers noch weitere Rudel hinzukommen werden, wenn sich Wolfspaare erstmals fortpflanzen.

Ziel dieser Abschüsse sei die Reduktion der Konflikte mit der Landwirtschaft und die Erhöhung der Scheue gegenüber dem Menschen, betonte Arquint. Der Wolfsbestand solle dabei nicht gefährdet werden.

Zusätzlicher Ausbildungsabend


Während der Jagdzeit wird die Wildhut bei der Entnahme ganzer Rudel von der Bündner Jägerschaft unterstützt. Um an der Wolfsregulation teilnehmen zu dürfen, müssen Jägerinnen und Jäger einen Ausbildungsabend absolvieren. Der Wolf ist aber auch gemäss der neuen Jagdverordnung nach wie vor keine jagdbare Tierart.

Auch im Kanton St. Gallen wächst der Wolfsbestand. Ein Wolfspaar hat sich im Raum Gamserrugg/Werdenberg wohl zum ersten Mal fortgepflanzt, wie das Volkswirtschaftsdepartement am Donnerstag mitteilte. Beobachtet wurden bis zu drei Welpen. Damit lebt erstmals ein Wolfsrudel nördlich des Walensees.

Die Wildhut versucht nun, die genaue Anzahl der Welpen nachzuweisen. Weiter wird erwartet, dass sich das ehemalige Glarner Schilt-Rudel im St. Galler Schilstal fortpflanzen könnte. Trotz intensivem Monitoring wurden bisher aber keine Welpen gesichtet.


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