Die Feuerwehrleute kämpfen weiterhin gegen den Waldbrand bei Bitsch im Wallis, auch wenn die Lage als stabil gilt. Noch vor einer Woche sah es weitaus dramatischer aus. Bilder und Videos zeigten, wie ein halber Berg brannte. Um das Flammenmeer zu löschen, forderte der Kanton die Armee an – und das ganz zum Unverständnis der Air Zermatt.
Die Fluggesellschaft drohte, die Helis abzuziehen, falls die Armee weitere Unterstützung schickt. Verwaltungsratspräsident Philippe Perren (64) wandte sich in einem Mail an die Militärkader. Er argumentierte, weitere Helikopter würden die Luftsicherheit gefährden und kritisierte, die Armee sei allein deshalb aufgeboten worden, weil sie «gratis» sei.
Das wiederum brachte Perren den Vorwurf ein, geldgierig zu sein. So wurde er angeschuldigt, das Geld für die Flüge allein einsacken zu wollen und sich deshalb an dem Armeeeinsatz zu stören. Nebst der Feuerwalze kam also ein Shitstorm ins Rollen. Dabei blieb jedoch unklar, wie viel die Helikopter-Einsätze kosten. Nun aber hat CH Media eine Preistabelle publik gemacht.
Das kosten die Helikopter-Einsätze von Air Zermatt
Demnach haben Air Zermatt und die Firma Air-Glaciers Helikopter namens Écureil eingesetzt. Diese sollen je an die 2500 Franken pro Stunde kosten. Verglichen damit sind die von anderen Unternehmen verwendeten Super Pumas und K-Max-Grosshelikopter deutlich teurer.
Gemäss CH Media kann der Kanton Wallis noch nicht beziffern, wie viel die Löscheinsätze total kosten werden. Doch Erfahrungen würden zeigen, dass sich der Betrag in Millionenhöhe bewege. Zudem versandte der Kanton auf Anfrage von CH Media eine Preistabelle, an die sich die einheimischen Helikopterfirmen halten. Sie zeigt, dass sich die stündlichen Kosten zwischen 1600 bis 11’000 Franken bewegen, je nach Helikoptertyp.
Christian Gartmann, Sprecher beim Branchenverband Swiss Helicopter Association, relativiert. So sagt er CH Media, dass ihm keine Helikopterfirma bekannt sei, die bei einem Katastropheneinsatz einen grösseren Gewinn erzielt habe. Denn die Firmen würden hohe Kosten tragen, für Pikettdienste, Spezialausrüstung und Ausbildungen. Auch eine Studie der Universität St. Gallen kommt zum Schluss, dass Rettungseinsätze mit Helis ein Verlustgeschäft seien. Demnach stammt bei Helikopter-Firmen in Bergregionen 90 Prozent des Umsatzes aus der Arbeits- und Tourismusfliegerei. (rba)