FDP nimmts ernst mit neuer Härte in der Asylpolitik
Thierry Burkart läuft ins Lama-Drama

Die FDP hat eine härtere Gangart im Asylwesen angekündigt. Parteipräsident Thierry Burkart wettert nun sogar gegen Lamas. Eine Glosse.
Publiziert: 24.10.2024 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2024 um 20:50 Uhr
FDP-Parteipräsident Thierry Burkart ist nicht zufrieden mit Asylminister Jans. Brauchts nun auch Grenzkontrollen an Streichelzoos?
Foto: keystone-sda.ch
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Céline ZahnoRedaktorin Politik

Asyl-Politik ist kein Streichelzoo! Kann nicht sein, darf nicht sein. Das steht für FDP-Chef Thierry Burkart (49) fest. Schliesslich versuchen seine Freisinnigen, in der Flüchtlingspolitik gerade die SVP rechts zu überholen, um im umkämpften Wählermarkt zu punkten.

Jetzt aber hat es FDP-Burkart endgültig den Hut gelupft. «Europa verschärft Kampf gegen illegale Migration. Das Departement Jans macht das Gegenteil: Willkommenskultur pur!», wettert er auf den sozialen Medien gegen Asylminister Beat Jans (60).

Sauer aufgestossen ist Burkart zuvor ein Instagram-Post von Jans’ Migrationsbeamten: Zu sehen sind jugendliche Asylsuchende. Die dürfen auf Bildern des Bundes nicht nur wandern gehen, sondern auch Velo fahren, tschutten oder Lamas (eigentlich sinds Alpakas) füttern. Wellness pur. So scheints zumindest.

Gehts noch? Für Burkart ist das wie eine Werbebotschaft, um junge Migranten in die Schweiz zu locken. Sein logischer Schluss: «Es braucht einen Politikwechsel.»

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Kontrollen also künftig nicht nur an den Landesgrenzen, sondern auch an den Pforten von Dählhölzli, Basler Zolli und sonstigen Ponyhöfen? Eher nicht. Die neue Härte Burkarts macht anderswo wenig Eindruck. «Eiskalt» kommentiert Mitte-Präsident Gerhard Pfister (62) trocken. Auch SP-Nationalrat Fabian Molina (34) hat einige Zweifel daran, dass die Alpakas bei Migranten einen besonderen attraktiven Eindruck hinterlassen.

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Und was Burkart übersieht: Die Asylsuchenden waren nicht etwa im Streichelzoo. Sie haben als gemeinnützige Arbeit gejätet. Den Alpakas sind sie rein zufällig über den Weg gelaufen – und haben sie bei dieser Gelegenheit mit Unkraut gefüttert.

Nicht so wichtig. In der Politik wie auf den sozialen Medien spielen Fakten oft eine untergeordnete Rolle. Da darf jeder jeden Mist erzählen. Selbst den vom Lama.

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