Auf einen Blick
- Simon Michel verunfallt auf der A1 bei Muhen
- Michel bestreitet, eingeschlafen zu sein und kämpft gegen Führerausweisentzug
- 22’950 Franken Busse für den FDP-Nationalrat
- 91’800 Franken Geldstrafe bei wiederholtem Delikt in zwei Jahren
- Michel hat eine Vorstrafe wegen zu schnellen Fahrens
Der Solothurner FDP-Nationalrat Simon Michel (47) hatte Glück im Unglück. Während er an einem Dienstag im April auf der Autobahn A1 Richtung Zürich unterwegs war, verunfallte er bei Muhen im Kanton Aargau.
Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, fuhr Michel mit seinem Audi auf der Überholspur, wo er mit einer Baustellensignalisation kollidierte, bevor sein Wagen zum Stillstand kam. Verletzt wurde niemand. Fünf Baustellenbalken samt Beleuchtung wurden jedoch beschädigt, genauso wie Michels Auto.
«In nicht fahrfähigem Zustand gelenkt»
Die zuständige Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau habe Michel wegen «Führens eines Personenwagens in übermüdetem Zustand» verurteilt. Er habe sein Fahrzeug vorsätzlich «in nicht fahrfähigem Zustand gelenkt», zitiert die Zeitung aus dem Strafbefehl, der kürzlich rechtskräftig wurde.
FDP-Nationalrat Michel soll demnach während der Fahrt eingeschlafen sein. Dieser bestreitet allerdings diese Darstellung: «Ich habe einen Selbstunfall gemacht. Der erste in meinem Leben.» Er sei auf dem Weg an einen Vortrag in Zürich gewesen, dabei gedanklich in seinen Vortrag vertieft gewesen – und zu schnell auf die Baustelle zugefahren: «Dabei habe ich eine Strassenpylone touchiert und ich habe in der Folge meinen Wagen im Baustellenbereich kontrolliert zum Stillstand gebracht.»
Michel kämpft gegen Fahrausweisentzug
Daher kämpfe Michel auch gegen den angeordneten Führerausweisentzug an, dieses Verfahren sei hängig, schreibt die «Aargauer Zeitung» weiter. Den Strafbefehl habe Michel hingegen akzeptiert. Und damit auch die happige Busse von 22’950 Franken. Um die Geldstrafe von 60 Tagessätzen à 1530 Franken – total 91’800 Franken – komme er herum, wenn er in den nächsten zwei Jahren kein ähnliches Delikt begeht.
Geldstrafe und Busse würden so hoch ausfallen, weil sie von der finanziellen Situation des Beschuldigten abgeleitet werden. Als Chef des von seiner Familie kontrollierten Medizintechnikkonzerns Ypsomed verfügt Michel über ein hohes Einkommen.
Zudem wirke sich auf die Strafe aus, dass Michel nicht zum ersten Mal verurteilt worden ist. Er habe eine Vorstrafe, was eine Straferhöhung zur Folge habe, wie dem Strafbefehl zu entnehmen sei. Er sei vor über zehn Jahren einmal zu schnell gefahren, so Michel, ansonsten habe er keine Vorstrafen.