Erfolgreich kletterte der Aargauer Ständerat Thierry Burkart (47) die Karriereleiter hoch – und führt seit bald zwei Jahren die Freisinnigen als Parteichef an.
Dabei ging nicht immer alles ganz so einfach, wie er der «NZZ» sagt. So rasselte er beim ersten Versuch durch die Anwaltsprüfung. «Das war schwierig, aber es tat mir rückblickend ganz gut.»
Das Scheitern haben ihn eines gelehrt: «Es gibt Dinge im Leben, die unsere alleinige Aufmerksamkeit erfordern.» Damals habe er bereits politisiert, diverse Ämter innegehabt und fast wie ein Anwalt gearbeitet – zu viel des Guten offenbar.
«Niederlagen halten uns demütig»
Burkart hadert aber nicht mit seinem temporären Misserfolg. Er sieht ihn sogar positiv: «Ich bin überzeugt, dass es uns immer wieder guttut, Niederlagen zu erleben. Sie halten uns demütig.» Und sie würden einen zwingen, entweder den eingeschlagenen Weg zielstrebiger zu verfolgen oder über Alternativen nachzudenken.
Stellt sich bloss die Frage, ob Burkart das auch noch so locker sieht, sollte seine Partei bei den Wahlen im Herbst eine Niederlage einfahren. Immerhin hat er sich ein hohes Ziel gesteckt: Er will die SP als zweitstärkste Partei ablösen.
Davon ist die FDP derzeit aber weit entfernt, wie das jüngste SRG-Wahlbarometer zeigt. Für Burkart könnte es gar noch schlimmer kommen, sitzt ihm doch die Mitte unter deren Chef Gerhard Pfister (60) im Nacken. Wie das Rennen ausgeht, zeigt sich bei den Wahlen am 22. Oktober. (rus)