Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer wandern aus. Ende 2023 lebten 813'400 von ihnen im Ausland. Das sind über 13'000 Leute mehr als im vergangenen Jahr. Doch wohin zieht es Herrn und Frau Schweizer? Blick bietet eine Übersicht.
Die Favoriten
Die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer bleiben in der Nähe, das schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS). Fast zwei Drittel all jener, die die Schweiz verlassen haben, wohnen in Europa. Über ein Viertel zieht es in unser Nachbarland Frankreich (209'300 Personen). Auch Deutschland (99'600 Personen) und Italien (52'000 Personen) werden gerne angepeilt.
Ausserhalb Europas sind die Vereinigten Staaten beliebt. In den USA leben mehr als 83'000 Personen, also ein Zehntel aller Auslandschweizer. Auch Kanada (41'500 Personen), Australien (26'400 Personen) und Israel (23'700 Personen) finden sich in den Top Ten.
Vergleichsweise wenig Schweizer Staatsangehörige leben in Portugal (6900 Personen). «Wobei ihre Zahl dort europaweit am stärksten gestiegen ist.»
Die Rentner-Paradise
Rund 23 Prozent aller Auslandschweizer sind über 65-jährig und geniessen ihre Pensionierung ausserhalb der Schweiz. Wie bereits im Vorjahr war die Zunahme in der ältesten Altersgruppe am stärksten, wie das BFS schreibt. In den Ländern mit einer grossen Gemeinschaft ist der Anteil der Seniorinnen in Thailand (41 Prozent), Portugal (34 Prozent), Spanien (32 Prozent) und Südafrika (32 Prozent) am höchsten.
Die Auslandschweizer-Organisation erklärt den Anstieg bei den Senioren mit den finanziellen Verhältnissen. «Statistiken lassen vermuten, dass ein Teil des Anstiegs auf die wachsende Gefahr von Altersarmut zurückzuführen ist.» Nur wenige Rentner im Ausland würden im Luxus leben. Oftmals wären die Personen in der Schweiz auf Ergänzungsleistungen angewiesen. Ihre AHV-Rente lag 2022 laut ASO im Schnitt bei 1209 Franken, diejenige in der Schweiz bei 1919 Franken.
Die Einzelgänger
Die Statistik des BFS zeigt weit über 100 Länder, auf die sich die Auslandschweizerinnen und -schweizer verteilen. Darunter gibt es auch kleinere Länder, in denen gerade mal ein Schweizer Staatsbürger lebt. Zum Beispiel die Inselgruppe Palau in Ozeanien oder die föderierten Staaten von Mikronesien, ebenfalls in Ozeanien.
Die Gründe
Die Zahl der Auslandschweizer ist über fast alle Kontinente angestiegen, nur in Richtung Afrika sind leicht weniger Schweizer gezogen. Der Anstieg sei jedoch nur zum Teil auf Auswanderer zurückzuführen, so das BFS. «Ebenfalls dazu beigetragen haben die Differenz zwischen der Anzahl Geburten und der Anzahl Todesfälle sowie die Einbürgerungen.» Drei Viertel der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer haben mehrere Staatsangehörigkeiten.