Fasel folgt als EU-Chefunterhändler auf Leu
Er verhandelt künftig mit Brüssel

Der Diplomat Alexandre Fasel wird neuer Staatssekretär im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Das teilte der Bundesrat am Mittwoch mit. Fasel tritt damit die Nachfolge von Livia Leu an und übernimmt von ihr auch das heikle EU-Dossier.
Publiziert: 28.06.2023 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2023 um 14:53 Uhr
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Livia Leu mag nicht mehr mit der EU verhandeln. Bundesrat Ignazio Cassis muss den Posten zum dritten Mal neu besetzen.
Foto: Keystone

Der Bundesrat hat an seiner letzten Sitzung den wichtigsten vakanten Posten in der Bundesverwaltung neu besetzt: den Staatssekretär im Aussendepartement (EDA).

Wie der «Tages-Anzeiger» vorgängig berichtet, schlug Aussenminister Ignazio Cassis (62) seinen Kollegen in der Regierung Alexandre Fasel (61) als Nachfolger von Livia Leu (62) vor. Sie hat ihren Posten nach zweieinhalb Jahren an den Nagel gehängt. Sie wird Botschafterin in Berlin.

Fasel ist erfahrener Botschafter

Mit dem Amt des Staatssekretärs wird Fasel wohl auch Chefunterhändler der Schweiz gegenüber der EU. In dieser Funktion wird er die Sondierungsgespräche weiterführen und anschliessend auch die allfälligen Verhandlungen mit der EU über das vom Bundesrat vorgeschlagene Paket leiten. Offiziell wird Fasel von Cassis nicht als Chefunterhändler benannt, weil die Schweiz zur Zeit noch über kein Verhandlungsmandat verfügt. Trotzdem: «Herr Fasel übernimmt die Funktion von Frau Leu», sagte Cassis am Mittwoch vor den Medien.

Fasel erlebte als Botschafter in London den Brexit mit. 2020 wollte er die Leitung der Schweizer Mission bei der EU in Brüssel übernehmen. Fasel galt als gesetzt. Doch als der Gesamtbundesrat zur Ernennung schreiten wollte, erklärte Aussenminister Cassis, Fasel habe gar kein Interesse. Er wolle lieber Botschafter in Kairo werden.

Dank seiner langen Karriere als Missionschef auf multilateraler und bilateraler Ebene sowie seiner zahlreichen Positionen in Bern verfüge Fasel über die nötigen Qualitäten und Erfahrungen, um diese Schlüsselposition im EDA zu besetzen, schrieb der Bundesrat in seiner Mitteilung. Cassis persönlich hatten ihn angefragt, ob er nicht die schwierige Aufgabe übernehmen wolle, sagte Cassis. Fasel hatte sich nicht von sich aus auf die ausgeschriebene Stelle beworben. (sie/SDA)

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