«Es ist eine Zumutung, so mittags Pause zu machen»
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Support für Büezer-Petition:«Es ist eine Zumutung, so Mittagspause zu machen»

Restaurants als Kantinen?
Bundesrat lässt Büezer weiter bibbern

Restaurants sollen während des Lockdowns als Kantinen für frierende Büezer öffnen dürfen. Das fordern eine Petition und die nationalrätliche Wirtschaftskommission vom Bundesrat. Doch der wartet ab.
Publiziert: 04.02.2021 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 10:33 Uhr
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Im Bundesrat waren die «Büezer-Beizen» am Mittwoch kein Thema.
Foto: keystone-sda.ch
Ruedi Studer

Viele Büezer, die draussen arbeiten, müssen während des Lockdowns ihr Zmittag bei schlechtem Wetter in der Kälte essen. Ein Ort zum Aufwärmen fehlt vielerorts, weil die Beizen geschlossen sind.

Geht es nach SVP-Nationalrätin Monika Rüegger (52, OW), soll sich das rasch ändern: Restaurants sollen als Kantinen für Büezer öffnen dürfen, die im Freien arbeiten. Gut 50'000 Personen haben eine dazu lancierte Petition schon unterschrieben. Und auch die nationalrätliche Wirtschaftskommission (WAK) fordert den Bundesrat in einem Brief zum raschen Handeln auf.

Bundesrat hat Thema noch nicht besprochen

Eigentlich hätte sich der Bundesrat also schon an seiner gestrigen Sitzung der Problematik annehmen können. Tat er aber nicht, wie Bundesratssprecher André Simonazzi gegenüber BLICK bestätigt. «Das Thema ist im Bundesrat nicht behandelt worden», schreibt er. «Der Bundesrat wird sich dazu äussern, wenn er das Thema behandelt hat.»

Wann das etwa der Fall sein dürfte, könne er nicht sagen. «Der Bundesrat hat aber gestern kommuniziert, dass er das nächste Mal am 17. Februar eine Standortbestimmung machen werde», so Simonazzi.

Will heissen: Der Bundesrat verabschiedet sich in die Sportferien und lässt die Büezer vorerst bibbern.

Dem BAG ist das «Anliegen bekannt»

Offen bleibt auch, ob sich allenfalls das Bundesamt für Gesundheit (BAG) von sich aus der Thematik annimmt. «Dem BAG ist das Anliegen bekannt, auch vor dem Hintergrund des Briefs der WAK», sagt Mediensprecher Daniel Dauwalder. Ob der Bund in dieser Sache Handlungsbedarf ortet? «Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen», so Dauwalder.

Dabei wäre das BAG durchaus handlungsfähig, wie es bei den Betriebskantinen für Lastwagenchauffeure bewiesen hat. Täglich übernachten nämlich Hunderte Chauffeure auf den Parkplätzen von Restaurants, wo sie sich in der Regel auch mit einer warmen Mahlzeit verpflegen und die sanitären Anlagen benutzen können.

Mit dem Beizen-Lockdown ging diese Gelegenheit vorübergehend flöten – ein «Missstand», wie das BAG in einem Schreiben an die Kantone selber eingestand. Seit kurzem gibt es daher eine einfache Lösung: Schon über 50 Gasthäuser haben von den Kantonen die Bewilligung als «Betriebskantine» für Chauffeure erhalten.

Chauffeur-Kantinen als Vorbild?

Dabei dürfen einzig Lastwagenchauffeure, die auch auf dem Parkplatz der jeweiligen Gaststätten übernachten, verköstigt werden – und nur am Abend. Zum Beispiel zwischen 17 und 22 Uhr. Dabei gilt ein striktes Schutzkonzept mit Abstandsregeln oder Trennwänden sowie Kontaktdaten-Erhebung.

Ein Modell, an welchem sich auch die «Büezer-Kantinen» orientieren könnten, wie SP-Co-Chef und WAK-Mitglied Cédric Wermuth (34, AG) anregte: «Die gefundene Lösung für die ‹Chauffeure-Kantinen› kann als Vorbild dienen.»

Aber wer weiss, vielleicht entscheiden sich Bundesrat und Beamte im warm beheizten Büro oder Homeoffice ja auch für die Lösung Abwarten und Tee trinken – bis der Sommer kommt.

Macht Beizen zu Kantinen!
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Für frierende Büezer:SVP-Rüegger fordert: Macht Beizen zu Kantinen!
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