Nein, nein, nein. Der Bundesrat ist nicht bereit, mehr Geld für die Fussball-EM der Frauen 2025 in der Schweiz locker zu machen. 4 Millionen Franken müssen reichen. Aus Spargründen. Die zuständige Ständeratskommission hatte die Regierung aufgefordert, stattdessen 15 Millionen Franken bereitzustellen.
Der Sparbeschluss des Bundesrats hatte viel Kritik ausgelöst. Bei den Verbänden, aber auch in der Politik. Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats wollte mit einem Vorstoss durchsetzen, dass doch noch mehr Geld fliessen soll. Eingesetzt werden sollen die Mittel für die Landeskommunikation, die Finanzierung von Kombi-Tickets, nachhaltige Mobilität sowie für die Tourismusförderung.
Grosse Chance für den Frauenfussball
Auch die Kommission ist sich der leeren Staatskasse bewusst. Sie will daher, dass das Bundesamt für Sport mindestens drei Millionen Franken der EM-Gelder intern kompensieren muss. Dieser Betrag muss also anderswo abgezwackt werden. Der Bundesrat dagegen beharrt auf seiner Meinung. Und er will, dass die gesprochenen vier Millionen komplett kompensiert werden müssen. Das letzte Wort aber hat das Parlament.
Zwar spricht auch der Bundesrat von einer grossen Chance für den Frauenfussball im Land. «Der Anlass eignet sich hervorragend, um den Stellenwert und die Ausstrahlung des Frauenfussballs auf ein neues Niveau zu heben», schreibt die Regierung in ihrer am Freitag veröffentlichten Antwort. «Der Anlass soll dazu beitragen, das Interesse und die Begeisterung für das aktive Sporttreiben in allen Bevölkerungskreisen weiter zu wecken und zu fördern.»
In der Kommission ist die Enttäuschung gross. SP-Ständerätin Flavia Wasserfallen (45) gibt deswegen aber nicht auf und weist auf X darauf hin, dass die kleine Kammer den Entscheid demnächst umbiegen könnte.
Bei der Männer-Euro gabs noch 82,5 Millionen
Aber eben: Mehr Geld soll es dafür nicht geben. Der Bundesrat will nichts wissen von Beiträgen für verbilligte ÖV-Tickets oder von einer speziellen Werbekampagne.
Bei der Euro 2008 der Männer in der Schweiz und in Österreich hatte der Bund noch einen Zustupf von 82,5 Millionen Franken geleistet. Mit der Frauenfussball-EM sei das aber kaum zu vergleichen, betont der Bundesrat. Das Publikum sei ganz ein anderes. Bei der Männer-EM seien die Sicherheitskosten viel höher gewesen.