In Wolhusen im Kanton Luzern soll es am Samstagabend die Bauernkundgebung geben. In einem «Weckruf» wollen die Landwirtinnen und Landwirte friedlich aufzeigen, dass «man mit uns nicht alles machen kann». Es geht um faire Bezahlung landwirtschaftlicher Produkte und mehr Wertschätzung – und um eine bessere Entlöhnung.
Im Jahr 2022 lag der Mittelwert des landwirtschaftlichen Einkommens bei 79'700 Franken pro Betrieb und Jahr, zeigt ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Bundesrats (die wichtigsten Fakten zu den Bauerneinkommen gibt es hier).
Gegenwärtig für grosse Schlagzeilen und Debatten sorgen die Direktzahlungen. Neue Zahlen zeigen nun, dass immer mehr Landwirtschaftsbetriebe sehr hohe Direktzahlungen erhalten. Die Rede ist von über 300'000 Franken Direktzahlungen pro Jahr, die Betriebe erhielten. Im letzten Jahr waren es 139 Bauernbetriebe – ein Plus von 46 Prozent gegenüber 2020, wie die Tamedia-Zeitungen unter Berufung auf Zahlen des Bundes schreiben.
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Image der Bauern könnte leiden
Die höchsten Auszahlungen betrugen in drei einzelnen Fällen 1,23 Millionen, 1,14 Millionen und 0,9 Millionen Franken. Das Bundesamt für Landwirtschaft betonte, es handle sich hierbei um drei Betriebsgemeinschaften, also den Zusammenschluss mehrerer Landwirte. Gewachsen ist auch die Zahl jener Höfe, die zwischen 200'000 und 300'000 Franken erhalten, von 505 auf 676 – ein Plus von 34 Prozent.
Diese Grossbezüger könnten – gerade in Protestzeiten – das Image aller Bauern beschädigen und in der Bevölkerung die Akzeptanz für die Direktzahlungen gefährden, schreiben die Tamedia-Zeitungen unter Berufung auf Bauernkreise. «Die soziale Verteilung der Direktzahlungen ist bei den Agrarreformen der letzten Jahrzehnte auf der Strecke geblieben», sagt Grünen-Nationalrat Kilian Baumann, selber Bio-Bauer und Präsident der Kleinbauern-Vereinigung, in dem Zeitungsbericht.
Insgesamt erhielten im letzten Jahr also mehr als 800 Betriebe über 200'000 Franken. Bei landesweit 41'600 Betrieben ist das eine kleine, aber wachsende Minderheit von zwei Prozent.
Klar ist: Ohne Direktzahlungen würden in mehr Bauernbetrieben das Licht ausgehen, als es sowieso schon der Fall ist. (uro/SDA)