Das sind die Weihnachtskarten unserer Bundesräte 2022
Maurer fährt los, Sommaruga lässt los

Bei den Bundesräten geht die Post ab! Die Weihnachtspost. In diesen Tagen verschicken die sieben Regierungsmitglieder ihre Festtagsgrüsse und Neujahrswünsche. Geprägt von Hoffnung, Solidarität und Neuanfang. Blick zeigt die Sujets.
Publiziert: 20.12.2022 um 00:17 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2022 um 14:43 Uhr
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Wer da wohl neue Wege beschreitet?
Foto: ZVG
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor
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Maurer wird Velo-Abenteurer

«Ich freue mich, wieder der normale Ueli zu sein.» Bei seiner Rücktrittsankündigung im September zeigt sich SVP-Finanzminister Ueli Maurer (72) von seiner abenteuerlustigen Seite. «Es gibt so viel, was ich noch tun möchte», so Maurer damals.

Diese Sehnsucht findet nun in seiner letzten Festtagskarte als amtierender Bundesrat Ausdruck: in Form eines Mountainbikes am Wegesrand. Der sportbegeisterte Maurer hat das Bild selber aufgenommen. «Es symbolisiert seine Vorfreude auf Neues nach seiner Amtszeit, so wie er es in seiner Abschiedsrede im Parlament zum Ausdruck brachte», erklärt das Finanzdepartement dazu.

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Sommaruga will «loslassen und loslegen»

«Loslassen und loslegen» heisst es auch für SP-Energieministerin Simonetta Sommaruga (62). Ein Motto, das auch ihre Weihnachtskarte ziert. Das Sujet dazu zeigt einen Jugendlichen (übrigens das Kind eines Departementsmitarbeitenden), der auf einer Uferpromenade im Berner Marzili auf seinem Skateboard fährt.

«Die Fotografie zeigt einen zielstrebigen jungen Menschen, der fokussiert und mit Energie unterwegs ist», erklärt das Energiedepartement die Bildwahl. «Das Sujet steht auch für die Offenheit, neue Wege zu gehen, neue Lösungen zu finden.»

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Berset wünscht «flexible und starke Schweiz»

Als Bundespräsident loslegen will SP-Magistrat Alain Berset (50). Seine Karte ziert die Fotografie «Organs of a Divided Labour – Rubber Bands» von Jeremy Ayer, dem Gewinner des Schweizer Designpreises 2022 für Fotografie. Es zeigt Gummibänder, die in ihrer Komposition an eine kalligrafische Zeichnung erinnern. Berset habe das Bild gewählt, weil es über das Produkt hinausweise, das es abbilde, erklärt das Innendepartement.

«Die Zeit ist elastisch», schreibt Berset dazu. «Sie verlängert sich, vergeht, dehnt sich aus und zieht sich zusammen. Durch Ereignisse, Spannungen und Emotionen.» Und so wünscht er für 2023 «eine flexible und starke Schweiz».

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Cassis lobt «helvetische Vielfalt»

Für den abtretenden Bundespräsidenten Ignazio Cassis (61) hat Präsenz Schweiz die diesjährige Neujahrskarte konzipiert und gestaltet. «Das Sujet zeigt die Vielfalt als zentralen Wert in Form von heimischen Teekräutern, die gemeinsam den vollen Geschmack der helvetischen Vielfalt entfalten», erklärt das Aussendepartement. Vielfalt war denn auch ein Motto des FDP-Magistrats in seinem Präsidialjahr.

«Die Vielfalt zeichnet die Schweiz aus und ist ein wichtiger Motor für unser Land», lässt sich Cassis dazu zitieren. Sie definiere uns sowohl auf kultureller als auch auf politischer Ebene. «Sie ist natürlich eine Herausforderung, aber gerade in dieser Herausforderung finden wir oft die Quelle unserer Innovation.» Gerade in diesem Jahr, in dem die Folgen des Ukraine-Kriegs «die gesamte Welt tiefgreifend verändert haben und auch uns direkt betreffen, erhält die Vielfalt eine zusätzliche Bedeutung», so der Tessiner. «Wir haben das Privileg, in einem Land zu leben, wo wir diese Vielfalt seit 731 Jahren ‹leben› und als Gewinn betrachten.» Dies habe uns Demokratie, Zusammenhalt und Sicherheit gebracht. «Sie soll auch in Zukunft ein zentraler Wert für die Schweiz sein – und für die Welt.»

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Keller-Sutter kommt auf den Hund

Wie die helvetische Vielfalt auch noch aussehen kann, belegt die Weihnachtskarte von FDP-Justizministerin Karin Keller-Sutter (58). Das Sujet zeigt zwei Berhardinerhunde – nämlich Keller-Sutters Patenhund Zeus du Grand St. Bernhard mit Tochter Cali.

Keller-Sutter empfängt ihren Patenhund
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Zeus im Bundeshaus:Keller-Sutter empfängt ihren Patenhund

Letztes Jahr bekam die magistrale Hundeliebhaberin sogar Besuch von ihrem Patenhund. Zusammen mit einer kleinen Delegation der Barry-Stiftung, die sich um die Zucht der berühmten Bernhardinerhunde kümmert.

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Amherd will kitten

Auf Bewährtes setzt Mitte-Verteidigungsministerin Viola Amherd (60) – auf eine bewährte Zusammenarbeit nämlich: Einmal mehr hat ihre Nichte und Gottenkind Lia Amherd die Karte gezeichnet – wie immer unentgeltlich.

Die Zeichnung stelle dar, welche Bedeutung Werte für unsere Gesellschaft hätten, erklärt das Verteidigungsdepartement dazu. «Werte greifen ineinander und sorgen so für den Kitt unserer Gesellschaft.» Sie seien die Grundlage für unseren Zusammenhalt und unsere Solidarität, deren Bedeutung gerade in schwierigen Zeiten nicht zu unterschätzen sei.

Amherd greift deshalb auch extra auf Pro-Patria-Briefmarken zu deren 100-Jahr-Jubiläum des 1.-August-Abzeichens zurück. Alle Karten werden damit frankiert – auf Kosten der Bundesrätin. «Der Taxzuschlag von 45 Rappen kommt Pro Patria zugute», so das VBS.

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Parmelin mit Zuversicht

SVP-Wirtschaftsminister Guy Parmelin (63) hat nicht nur die Energieversorgung des Landes, sondern auch die persönliche Energie jedes Einzelnen im Blick. «Sich immer auf die Hoffnung als unerschöpfliche Energiequelle verlassen», heisst denn auch der Slogan auf seiner Weihnachtskarte, die ein Winterbild ziert.

Er erklärt auch gleich selbst, weshalb er sich für dieses Sujet entschieden hat: «Das wunderbare Winterbild strahlt für mich in diesen schwierigen Zeiten Hoffnung aus», so der Waadtländer. «Der Halo-Lichteffekt rund um die Sonne, der durch Eiskristalle in der Luft entsteht, symbolisiert für mich die Zuversicht, die ich uns allen für das neue Jahr wünsche.»

Noch keine offiziellen Bundesratsfesttagskarten verschicken übrigens die neu gewählten Bundesräte Albert Rösti (55, SVP) und Elisabeth Baume-Schneider (58, JU). Da sie ihr Amt erst 2023 antreten, gibt es von den beiden erst nächstes Jahr bundesrätliche Weihnachtspost.

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