Noch sind die Bundesräte mitten im Politstress. Doch bald schon verabschieden sie sich in die Weihnachtsferien – mit eigens kreierten Festtagskarten.
CVP-Verteidigungsministerin Viola Amherd (57) verknüpft dabei verspielt ihre beiden Bereiche Sicherheit und Sport. Die Camouflage steht für die Armee. Die Umrisse der Figuren illustrieren die sportliche Vielfalt.
Gezeichnet hat die Karte Amherds Nichte und Gottenkind Lia Amherd (34) – und zwar gratis, wie ein VBS-Sprecher betont. Er verrät zudem: «Blau ist die Lieblingsfarbe der VBS-Chefin.»
Lehrlinge gestalten SVP-Karten
Nicht auf ihre Verwandten, sondern auf Lehrlinge greifen die beiden SVP-Magistraten zurück. Bundespräsident Ueli Maurer (69) liess seine Karte von zwei Mediamatiklernenden gestalten. Diese setzen auf traditionelle Winterelemente – und als Hingucker auf eine Kuh mit Schweizer Zipfelmütze.
Wirtschaftsminister Guy Parmelin (60) wiederum hat bei Lernenden einer St. Galler Grafikerklasse einen kleinen Wettbewerb durchgeführt – und danach das Siegersujet selber ausgewählt. Im Fokus dabei das neu gestaltete Matterhorn. «Wagen wir 2020 einen neuen Blick auf das, was unverrückbar scheint», schreibt der SVP-Mann dazu.
Ohne Pauken, dafür mit Trompeten
Ohne Pauken, dafür mit Trompeten wünscht SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (59) schöne Festtage. Ihre Karte rückt die Kinder von Mitarbeitern ins Zentrum – das sei Tradition, heisst es aus ihrem Departement.
Traditionell weihnächtlich hält es mit ihrer Karte FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter, die am Sonntag ihren 56. Geburtstag feiert. Sie hat sich eine Unicef-Karte ausgesucht, welche von Jana Kluser (9) aus Wilen TG gezeichnet wurde – einem Nachbardorf von Keller-Sutters Wohnort Wil SG.
«Die fröhliche Zeichnung von Jana hat Bundesrätin Keller-Sutter besonders angesprochen und inspiriert – möglicherweise weil beide in der Ostschweiz zu Hause sind», erklärt ihr Departement dazu. «Ein respektvolles Miteinander, wie es die Zeichnung auf der Karte zeigt, bringt die Schweiz voran», davon ist Keller-Sutter überzeugt.
Die Schweiz als Salz in der Suppe
Halbwegs winterlich kommt die Neujahrskarte von FDP-Aussenminister Ignazio Cassis (58) daher. Sie zeigt einen Salzberg in einer Halle der Schweizer Salinen in Riburg AG, wobei zwei Personen mit Schweizer Flagge in der Hand sich daran machen, den «geheimen Gebirgszug der Schweiz» zu erklimmen.
Berge und Salz also. Der Berg stehe für die Schönheiten unserer Landschaften, zugleich aber für die anstehenden Herausforderungen, erklärt das Aussendepartement. Aber ebenso für die Schweizer Werte, für welche Cassis einstehe. «Allen voran die Unabhängigkeit, weil wir unseren eigenen Salzbedarf decken. Innovation, weil Salz die Grundlage für zahlreiche Erfindungen unserer berühmten Pharmaindustrie ist. Zuverlässigkeit, weil die Qualität unseres Salzes eine der besten der Welt ist», erklärt das EDA. «Und schliesslich steht es für unser Bemühen, dass die Schweiz in der Welt ein bisschen ‹das Salz in der Suppe› ist!»
Berset ohne weihnächtliches Tamtam
Ohne weihnächtliches Tamtam lässt SP-Bundesrat Alain Berset (47) das Jahr ausklingen. Seine Karte erinnert an ein Werk der Verhüllungskünstler Jeanne-Claude und Christo.
Dem ist aber nicht so: Stattdessen zeigt die Karte, wie die historischen Stätten Pompejis vor Witterung und Zerfall geschützt werden. «Unser Erbe pflegen und unsere Zukunft gestalten – beides sind Seiten derselben Medaille», schreibt Berset dazu. Und: «Engagieren wir uns 2020 zusammen für eine vereinte und offene Schweiz.»