Jungbürgerliche attackieren Mitte-Pfister wegen AHV
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«Das ist ein Hohn»
Jungbürgerliche attackieren Mitte-Pfister wegen AHV

Mitte-Präsident Gerhard Pfister stellt sich gegen einen zu starken Abbau der Frauenrenten in der AHV. Und droht bereits mit dem Referendum. Das kommt bei Junger SVP und Jungfreisinnigen schlecht an.
Publiziert: 11.02.2021 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2021 um 13:06 Uhr
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Mitte-Präsident Gerhard Pfister wehrt sich gegen den Vorschlag der ständerätlichen Sozialkommission und droht mit dem Referendum.
Foto: Keystone
Ruedi Studer

Um 1,3 Milliarden Franken jährlich entlastet ein höheres Frauenrentenalter 65 die AHV-Kasse. Um den Frauen das Opfer schmackhaft zu machen, schlägt der Bundesrat temporär einen sozialen Ausgleich vor. 700 Millionen Franken will er dafür einsetzen, die ständerätliche Sozialkommission hingegen nur 440 Millionen Franken.

Für Mitte-Präsident Gerhard Pfister (58) ist das deutlich zu wenig, wie er im BLICK-Interview klar machte. «So ein Abbau der Frauenrenten kommt nicht in Frage», so Pfister. Notfalls werde seine Partei sogar das Referendum dagegen ergreifen. Eine klare Warnung an die bürgerlichen Partner, bei der AHV-Reform nicht zu überborden.

JSVP: «Pfister torpediert selbst Minimalschritte»

Eine Warnung, die bei den rechten Jungparteien schlecht ankommt. «Die Jungen verlieren gerade komplett die Hoffnung, jemals eine Altersrente, wie wir sie heute kennen, zu kriegen», klagt JSVP-Präsident David Trachsel (26). Die allermeisten würden merken, dass das AHV-System nicht mehr funktioniere und die finanziellen Löcher gigantisch seien.

Immer mehr Leute, darunter insbesondere Junge, seien bereit, länger zu arbeiten, ist Trachsel überzeugt. Dass Frauen gleich lang wie Männer arbeiten sollen, sei für die Junge SVP eine Selbstverständlichkeit.

«Vor diesem Hintergrund ist es für uns ein Hohn, dass Mitte-Präsident Gerhard Pfister selbst Minimalschritte in die richtige Richtung – wie Rentenalter 65 ohne oder mit nur geringen Ausgleichsmassnahmen – torpediert und kurzsichtige linke Anliegen mit aller Gewalt durchsetzen möchte», ärgert sich Trachsel über Pfisters Referendumsdrohung. Pfister mache damit Linkspopulismus auf Kosten der jungen Generation.

Jungfreisinnige: «Leistungen werden auf Pump ausgebaut»

Harsch reagiert auch Jungfreisinnigen-Präsident Matthias Müller (28). Er sieht in Pfisters Aktion einen Beleg dafür, dass die Altersvorsorge-Politik nur von kurzfristigem Denken geprägt sei. «Derweil türmen sich die Schuldenberge in der ersten Säule», so Müller. «Die Leidtragenden sind wir Jungen.»

Es sei offensichtlich, dass das Parlament nicht in der Lage sei, die AHV für die Zukunft zu sichern. «Statt das Defizit zu reduzieren, werden Leistungen auf Pump ausgebaut.»

Für Rentenalter 66 und höher

Die Jungfreisinnigen sind deshalb bereits mit einer eigenen Volksinitiative in die Offensive gegangen. Diese will das Pensionsalter von Männern und Frauen zunächst schrittweise auf 66 Jahre erhöhen – bis etwa 2032. Danach würde das Rentenalter an die Lebenserwartung gekoppelt und dürfte weiter steigen. «Unsere Renteninitiative ist die einzige bürgerliche Vision für sichere Renten auch in Zukunft», sagt Müller.

Auch die Junge SVP hilft bei der Unterschriftensammlung mit. «Für uns der richtige und nachhaltige Weg», erklärt Trachsel.

Damit das Volk über das Begehren entscheiden kann, müssen die beiden Jungparteien aber noch einen Zacken zulegen – in fünf Monaten läuft die Sammelfrist nämlich ab. Müller ist zuversichtlich: «Wir haben die Marke von 65'000 Unterschriften Ende Januar überschritten.»

«So ein Abbau der Frauenrenten kommt nicht in Frage!»
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AHV: Mitte-Präsident warnt:«So ein Abbau der Frauenrenten kommt nicht in Frage!»
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