Schon über 160'000 Unterschriften
AHV-Schock für Frauen löst Massenprotest aus

«Hände weg von den Frauenrenten»: Mit ihrem Appell gegen die Erhöhung des Frauen-Rentenalters haben die Gewerkschaften eine Protest-Lawine losgetreten. Schon 160'000 Menschen haben unterschrieben – das dürfte Rekord sein.
Publiziert: 01.02.2021 um 15:25 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2021 um 13:06 Uhr
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Bis am frühen Montagnachmittag haben bereits über 160'000 Personen den Appell des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) unterzeichnet.
Foto: Screenshot
Lea Hartmann

Beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) kann man es selbst kaum glauben. Am Freitag lancierte er einen Appell gegen die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre. Drei Tage später haben ihn bereits über 160'000 Personen online unterzeichnet – und der Zähler klettert immer höher.

So viel Support innert so kurzer Zeit dürfte in der Schweiz noch nie ein politisches Anliegen bekommen haben. Am Wochenende sei der Ansturm von Unterstützungswilligen so gross gewesen, dass gar die Website zusammengebrochen sei, sagt SGB-Zentralsekretärin Gabriela Medici (35). «Wir wurden völlig überrannt.» Vor allem über Whatsapp habe sich der Aufruf in Windeseile verbreitet.

Knausriger als der Bundesrat

Der AHV-Appell des SGB ist an den Ständerat gerichtet. Dessen Sozialkommission brütet derzeit über der AHV-Reform. Wie vom Bundesrat vorgeschlagen, will auch sie das Rentenalter der Frauen demjenigen der Männer angleichen.

Faktisch führt das für die Frauen zu einer Rentenkürzung. Zwar sind Abfederungsmassnahmen vorgesehen. Doch geht es nach der Kommission des Ständerats, sollen diese weniger grosszügig ausfallen als vom Bundesrat vorgeschlagen. Was den Gewerkschaften, denen schon die Bundesratspläne viel zu weit gehen, noch mehr Zündstoff lieferte.

«Frauenstreik vergessen? Von wegen!»

Die kleine Kammer wird im März über den Vorschlag seiner Kommission beraten. Mit dem Brief wollen die Gewerkschaften Druck auf die bürgerlichen Parlamentarier machen, die Pläne der Kommission noch einmal überdenken.

«Die Herren im Ständerat dachten wohl, der Frauenstreik sei vergessen. Von wegen!», sagt Medici mit Blick auf die riesige Unterstützung aus der Bevölkerung. «Wir haben erst angefangen! Die Frauenrenten müssen endlich rauf.»

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