Die Würfel sind gefallen – zumindest fürs erste. Für die SVP bewerben sich Nationalrat Albert Rösti (55) und Ständerat Werner Salzmann (59), alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt (52) sowie die Regierungsratsmitglieder Michèle Blöchliger (55, NW) und Heinz Tännler (62, ZG) um die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer (71). Das gab die Partei am Montag in Bern bekannt.
Die Findungskommission unter dem früheren Baselbieter Fraktionschef Caspar Baader (69) nimmt nun ihre Arbeit auf. Sie will mit allen gemeldeten Personen Hearings durchführen und die Kandidaturen auf Herz und Nieren prüfen. Allfällige Leichen im Keller sollen lieber frühzeitig entdeckt werden.
Noch offen, ob Zweier- oder Dreier-Ticket
Dabei gehe es auch um politische Kernthemen der SVP wie die Neutralität und Selbstbestimmung der Schweiz, um die akute Asyl- und Migrationskrise, um eine sichere Energieversorgung, die Entlastung des Mittelstandes und der Unternehmen und eine Stärkung der Schweizer Lebensmittelproduktion.
Die Findungskommission unterbreitet dem Fraktionsvorstand der SVP bis zum 11. November einen Antrag. Der definitive Nominationsentscheid soll an der Fraktionssitzung vom 18. November im Wallis fallen. Dann wird die SVP dem Bundesparlament ihr offizielles Kandidaten-Ticket präsentieren. Noch ist offen, ob es ein Zweier- oder Dreier-Ticket sein soll.
Gleich zwölf «wilde» Bewerbungen
Doch nicht nur die fünf offiziellen SVP-Kandidierenden bewerben sich um Maurers Nachfolge – und das, obwohl die Grünen auf ihre Kampfkandidatur verzichten. Bis am Montag sind unabhängig von der SVP gleich zwölf Bewerbungen für die Bundesratswahl eingegangen, wie die Parlamentsdienste auf Anfrage von Blick erklären.
Denn wählbar sind alle Schweizerinnen und Schweizer, die das 18. Altersjahr zurückgelegt haben und die nicht «wegen Geisteskrankheit oder Geistesschwäche entmündigt sind», wie die Bundesverfassung besagt. Ein politisches Amt ist nicht Voraussetzung. Wer sich zur Wahl stellen will, muss einzig seine Kandidatur einreichen.
Die Bundesratswahl findet am 7. Dezember statt. (SDA/dba)