Darum gehts
- Martin Pfister überraschend zum Bundesrat gewählt. Blick präsentiert die denkwürdigsten Momente
- Emotionaler Abschied von Viola Amherd, Pfisters Familie jubelt auf Zuschauertribüne
- Pfister erreichte im zweiten Wahlgang 134 Stimmen, Ritter erhielt 110
Dem Aussenseiter Martin Pfister (61) ist die Überraschung geglückt: Er wurde von der vereinigten Bundesversammlung zum neuen Bundesrat ernannt. Blick blickt auf den heutigen Wahltag zurück und präsentiert die denkwürdigsten Momente.
Tränen bei Amherd
Viola Amherd (62) hielt vor dem Beginn der Wahlen eine emotionale Abschiedsrede. Bereits bevor die noch amtierende Bundesrätin ans Rendernpult trat, glitzerten Tränen in ihren Augenwinkeln. Als sie sich bei Familie und Freunden bedankte, flossen sie definitiv. Amherd verabschiedete sich mit den Worten: «Es war mir eine Ehre, unserem Land zu dienen.»
Pfister entscheidet das Rennen früh
Der erste Wahlgang sorgte für ein Raunen im Nationalratssaal: Mit nur einer fehlenden Stimme verpasste Pfister die Wahl hauchdünn. Das absolute Mehr lag bei 123 Stimmen, Pfister erhielt im ersten Wahlgang 122, während Ritter 105 Stimmen bekam. Im zweiten Wahlgang erreichte Pfister 134 Stimmen. Damit war definitiv klar, dass Martin Pfister der neue Bundesrat ist. Ritter erhielt 110 Stimmen.
Mit Stolperer dem Bundesratsamt entgegen
Der neue Bundesrat Martin Pfister war bisher nicht auf dem nationalen Politparkett. Als seine Wahl verkündet wurde, befand er sich deshalb im Büro des Generalsekretärs und nicht im Saal. Als er am Ort des Geschehens eintraf, nahm er erste Gratulationen entgegen. Dabei passierte ihm auch bereits das erste Malheur: Nachdem er der Nationalratspräsidentin Maja Riniker (46, FDP) die Hand geschüttelt hatte, stolperte er auf der Treppe beinahe der Ständerätin Mathilde Crevoisier Crelier (45, SP) in die Arme.
Jubel der Familie
Immer wieder betonte Pfister, wie wichtig ihm die Unterstützung seiner Grossfamilie ist. So versammelten sich an diesem Tag alle – inklusive Baby – auf der Zuschauertribüne. Als dann klar war, dass Pfister tatsächlich Bundesrat wird, lagen sich alle in den Armen und die Tränen flossen. Ehefrau Cacilda sagte: «Ich bin sehr stolz auf meinen Mann.» Auch Pfisters Sohn Samuel fand unterstützende Worte: «Mein Vater war schon immer sehr ambitioniert und ein fleissiger Schaffer.» Bei Tochter Fabiola war es «ein Auf und Ab der Emotionen».
SVP-Dettling ohne Schlips sorgte für Unmut
In einem SRF-Interview ist Marcel Dettling (44), Parteipräsident der SVP, ohne Krawatte zu sehen. Der ehemalige SVP-Nationalrat Roger Köppel (59) reagiert darauf empört. Auf der Plattform X kommentierte er: «SVP verlottert. Parteipräsident ohne Krawatte an der Bundesratswahl.»
Pfister, der Fasnächtler
Nach der ersten Medientour gelangte Pfister auf den Bundesplatz. Dort wurde er von einer kleinen Gugge begrüsst. Kurzerhand nahm er selbst seine Posaune zur Hand und stimmte mit ein. Schliesslich spielte Pfister früher selbst in einer Zuger Gugge mit und ist als Zentralschweizer begeisterter Fasnächtler.