An der Corona-Pressekonferenz des Bundes verkündeten die Experten mehrere gute Nachrichten. Eine davon: Von den über 75-Jährigen ist ein Grossteil nun durchgeimpft. Gemäss der Leiterin der Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit (BAG) Virginie Masserey haben mittlerweile etwa neun Prozent der Bevölkerung zumindest die erste Impfdosis erhalten. Pro Tag würden etwa 21'000 Impfungen verabreicht, über eine Million Impfdosen seien bereits verimpft worden.
Die Gruppe mit dem höchsten Risiko ist also so gut wie in Sicherheit. Kann man da die Corona-Einschränkungen nicht lockern und Restaurants, Fitnesscenter und Kinos wieder öffnen?
Risikopatienten sind längst nicht durchgeimpft
Tatsächlich trage die Impfkampagne Früchte bei den über 85-Jährigen, freute sich auch Masserey an der Medienkonferenz. Die zurzeit tiefen Hospitalisations- und Todeszahlen liessen sich auch auf die Impfungen zurückführen, erläutert sie. «Wir beobachten eine gute Entwicklung bei älteren Personen.»
Trotzdem mahnt Masserey zu absoluter Vorsicht, was weitere Öffnungen angeht: «Risikopatienten lassen sich in allen Altersgruppen finden.» Insbesondere Personen ab 50 Jahren und Chronischkranke seien gefährdet. Tatsächlich liegt das Medianalter von Corona-Spitalpatienten aktuell bei 64 Jahren, Tendenz sinkend. Grosse Lockerungen könnten also dazu führen, dass die Spitäler schnell wieder voll wären.
Schneller impfen, langsamer öffnen
Taskforce-Chef Martin Ackermann stimmte der BAG-Frau zu: «Zahlen aus Israel zeigen, dass es noch etwas dauern wird, bis wir in der Schweiz über den Berg sind.» Je schneller man alle Altersgruppen impfen könne, desto schneller entspanne sich die Lage.
Deswegen zeige das Tempo der Impfungen an, wann weitere Öffnungen vorgenommen werden könnten. «Weniger Tempo beim Öffnen, dafür mehr Tempo beim Impfen», plädiert er. (dbn)