Darum gehts
- SNB investiert in Trumps Medienunternehmen, SP-Nationalrätin kritisiert die Entscheidung
- SVP-Nationalrat verteidigt Investition, SNB verfolgt passiven Investitionsansatz
- ZKB hält ebenfalls Aktien
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat mit dem Kauf von Aktien in Donald Trumps Medienunternehmen, der Trump Media & Technology Group, investiert. Dabei handelt es sich um die Muttergesellschaft von Truth Social, der Kurznachrichten-Plattform, die Trump gründete, als er auf Twitter (heute X) gesperrt wurde.
Laut der US-Börsenaufsichtsbehörde US Securities and Exchange Commission waren Ende Dezember 157'500 Stammaktien der Trump Media & Technology Group in Besitz der SNB. Dies entspricht einem Wert von umgerechnet rund 4,75 Millionen Franken.
Badran ist hässig
Die Investition ist auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran (63) aufgefallen. In einer Anfrage will sie vom Bundesrat darum wissen, ob er davon wisse und wie er das politische Risiko dieser Anlagen beurteile. «Es ist inakzeptabel, dass die SNB in ein extrem volatiles ‹Medium› eines Dauerlügners anlegt, das den ganzen Tag Propaganda verbreitet, um die Menschen zu manipulieren – und daran ist, die Demokratie vor unseren Augen abzufackeln», kritisiert Badran gegenüber 20 Minuten.
Anders deutet die Sache der SVP-Nationalrat Franz Grüter (61). Er gehe davon aus, dass die SNB ihre Investitionsentscheidung aufgrund von «kommerziellen und nicht politischen Grundsätzen» vornehme, wie er gegenüber 20 Minuten sagt. Darum habe er auch kein Problem mit dem Geschäft.
Auch Zürcher Kantonalbank hält Aktien
Die SNB kommentiere einzelne Anlagen nicht, sagte eine Sprecherin zu 20 Minuten. Mit ihren Aktienanlagen verfolge sie einen «möglichst marktneutralen, passiven Investitionsansatz». Die Nationalbank bilde die einzelnen Aktienmärkte «in ihrer Gesamtheit» ab und diversifiziere ihre Anlagen. Eine Investition schliesse sie nur aus, wenn Produkte oder Produktionsprozesse eines Unternehmens «in grober Weise gegen gesellschaftlich breit anerkannte Werte» verstossen.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat ebenfalls Aktien des Trump-Unternehmens gekauft. Im November betrug der Wert 237'000 Dollar, wie der «Tages-Anzeiger» kürzlich berichtete. Danach stockte die ZKB auf, Ende Dezember waren es 710'000 Dollar.