Die Begeisterung für die Frauen-Nati scheint in der Schweizer Regierung nicht sonderlich gross zu sein. Zwar gratuliert Sportministerin Viola Amherd (61) der Mannschaft nach den Spielen auf Twitter freudig. Doch kein Mitglied des Bundesrats will sich an der Fussball-WM in Australien und Neuseeland vor Ort ein Spiel der Schweizerinnen anschauen – obwohl es erst die zweite WM-Teilnahme der Schweizer Frauennationalmannschaft ist.
Nun berichtet die «Aargauer Zeitung», dass Aussenminister Ignazio Cassis (62) in den nächsten Wochen zwar durchaus einen Besuch in Neuseelands Hauptstadt Wellington plant.
Gemäss seiner Agenda will er dort unter anderem am 8. August vor der Auslandschweizergemeinde auftreten. Offenbar hat er gemäss seinem Departement aber keine Zeit, die Schweizerinnen an einem Spiel vor Ort anzufeuern – falls sie denn dann noch im Turnier sind. Als Gruppenzweite würden die Schweizerinnen den Achtelfinal am 5. August in Wellington spielen, als Gruppensiegerinnen am gleichen Tag in Auckland. Auch der Viertelfinal am 14. August wäre in einer dieser beiden Städte.
Treffen mit dem Team geplant
Ganz links liegen lässt Cassis unsere Kämpferinnen rund um Ramona Bachmann (32) aber doch nicht. «Sollte die Nationalmannschaft noch im Turnier sein, wenn Bundesrat Cassis in Neuseeland eintrifft, tun wir alles dafür, um ein Treffen zwischen dem Aussenminister und dem Team zu organisieren», sagt ein Sprecher des Aussendepartements, zur «Aargauer Zeitung». Abklärungen dazu seien derzeit in Gang.
Übrigens besuchte Cassis auch schon die Männer WM nicht. Als einziger reiste Finanzminister Ueli Maurer (72) an die WM nach Katar. Er befand sich wegen einer Geschäftsreise ohnehin im Nahen Osten. Bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland waren Sportminister Guy Parmelin (63), sein Parteikollege Maurer sowie der damalige Bundespräsident Alain Berset (51) bei je einem Spiel der Nati dabei. (sie)
