Jedes Spiel könnte ihr letztes sein
Schweizer Lobeshymnen auf «Katze» Thalmann

Ihre Nati-Kolleginnen schwärmen nach dem 0:0 gegen Norwegen von Goalie Gaëlle Thalmann (37). Ab jetzt könnte jedes Spiel ihr letztes sein.
Publiziert: 25.07.2023 um 21:19 Uhr
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Beim 0:0 gegen Norwegen ist Nati-Goalie Gaëlle Thalmann stets auf dem Posten.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Torhüterin Gaëlle Thalmann (37) ist die Frau des Spiels beim 0:0 gegen Norwegen. Für die Freiburgerin kann von nun an das nächste Spiel immer auch das letzte sein.

Für einmal gibt es nach dem Spiel keine zwei Meinungen, wer den Pokal für die Spielerin des Spiels erhält. «Hammer, einfach nur Hammer», sagt Julia Stierli (26). Und Teamkollegin Nadine Riesen (23) ergänzt: «Sie war wie eine Katze – sie hat alles gefangen. Es war ein überragendes Spiel von ihr.»

Die Rede ist von Gaëlle Thalmann (37). Während ihre Kolleginnen sie in höchsten Tönen loben, bleibt sie selbst bescheiden. «Gaga» ganz cool: «Es gehört zu meinem Job, dass ich ab und zu einen Ball halte. Dafür bin ich da.» Alles zu verhindern, sei gegen eine solch starke Offensive nicht möglich gewesen. «Allein die Tatsache, dass sie Graham Hansen zu Beginn auf der Bank lassen können, zeigt, über welche Qualität sie verfügen.»

Glanzleistung im 107. Länderspiel

Gegen die Skandinavierinnen kann sich Thalmann mehrmals auszeichnen, nachdem sie im Startspiel gegen die Philippinen keinen Ball halten musste. Das Duell gegen Sophie Roman Haug entscheidet sie für sich, pariert sie doch sowohl den Kopfball (24.) als auch den strammen Schuss (55.) des Hegerberg-Ersatzes mirakulös. Und auch beim Abschluss von Graham Hansen ist Thalmann zur Stelle. Auch sonst zeigt sie keine Unsicherheiten, überzeugt sowohl mit dem Fuss als auch bei Flanken. Und sie hat den Strafraum im Griff.

Inzwischen steht Thalmann bei 107 Länderspielen. Sie schaut auf eine illustre Karriere im SFV-Trikot zurück. 2015 gewinnt sie den Wettlauf gegen die Zeit und kämpft sich nach einem Kreuzbandriss für die WM zurück. Bei der Schweizer WM-Premiere gegen Japan steht sie im Kasten, verschuldet aber den Penalty, der zum Gegentor führt. Danach ist sie so angefressen, dass sie nicht mit den Journalisten sprechen will.

Grings: «Sie ist zu bescheiden»

Auf und Abs wechseln sich danach in der Nati immer wieder ab, bei Schweizer Spielen an Endrunden steht aber immer sie im Tor. In 16 verschiedenen Klubs in vier Ländern hat Thalmann gespielt. Ihre Erfahrung ist immens. Diese wird sie nach der WM beim FC Lugano einfliessen lassen.

Noch hat sie die Handschuhe aber nicht an den Nagel gehängt. Der Fokus liegt komplett auf der WM. «Wir haben ein gemeinsames Ziel, und das ist das Erreichen der Achtelfinals», so Thalmann an der Pressekonferenz. Als diese die Bühne verlassen hat, sagt Nati-Coach Inka Grings. «Sie ist zu bescheiden, denn sie hat das überragend gemacht. Ich hoffe, es war nicht ihre letzte Auszeichnung in diesem Turnier.»

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