Rebellen-Kantone knicken im Terrassen-Streit ein
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Doch alles geschlossen:Rebellen-Kantone knicken im Terrassen-Streit ein

Aufstand gegen Bundesrat beendet
Rebellen-Kantone schliessen ihre Terrassen nun doch!

Noch gestern probten die Innerschweizer Kantone den Aufstand gegen den Bundesrat. Nun knickt einer um den anderen ein. Im Bündnerland will man am Wochenende trotzdem erstmals noch «mit Augenmass» kontrollieren.
Publiziert: 26.02.2021 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2021 um 17:46 Uhr
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Die Berg-Terrassen – wie hier in Lenzerheide – müssten am Freitagabend schliessen. Verschärft kontrolliert wird aber erst ab Montag.
Foto: BLICK-Leserreporter
Pascal Tischhauser, Gianna Blum und Anastasia Mamonova

Nidwalden, Obwalden, Uri, Schwyz, Glarus und das Tessin hatten angekündigt, Skifahrerinnen und Snöber trotz Verbot am Pistenrand auf den Sonnenterrassen zu verköstigen und für sie Tische und Stühle bereitzustellen – entgegen dem Befehl des Bundesrates.

Einen Tag später ist der Aufstand zu Ende: Ein Kanton nach dem anderen knickt ein. Angefangen mit Glarus, der mitteilt, die bisherige Praxis gemäss der «bundesrätlichen Auslegung» anzupassen. Mit anderen Worten: Take-Away auf der Sonnenterrasse verzehren – geschweige denn, es sich servieren zu lassen – ist «bis auf weiteres unzulässig». Die Betriebe haben noch eine Frist bis Sonntag, 17 Uhr.

Ein letztes Wochenende Rebellion

Die Innerschweizer haben sich abgesprochen, wie aus einer Mitteilung des Kantons Obwalden hervorgeht. «Der Kanton Obwalden und die umliegenden Kantone haben sich gemeinsam mit dem Bund ausgetauscht. Dabei wurde aus rein staatspolitischen Gründen entschieden, die Praxis der Sitzgelegenheiten auf Terrassen ab 1. März 2021 nicht mehr zuzulassen», heisst es in dem Schreiben.

Nicht alle schliessen genau gleichzeitig. In Ob- und Nidwalden, Glarus und Tessin erhalten die Betreiber eine Frist bis Sonntag, 17 Uhr um ihre Terrassen zu räumen. Etwas früher dran ist Uri: Dort müssen Tische und Stühle schon morgen Samstag weggeräumt werden – gleichzeitig mit Graubünden. Letzterer gehörte ursprünglich auch zu den «Rebellen», ist aber schon früher zurückgekrebst. Da die zwei Kantone das Skigebiet von Andermatt/Sedrun teilen, hat man sich abgeglichen.

In den Bündner Bergen regt sich am Freitag trotzdem noch Widerstand. So haben die Beizen angekündigt – in Absprache mit den Bergbahnen –, bis Sonntag offen bleiben zu wollen. Drohen ihnen nun Bussen und Anzeigen? Davon ist wohl nicht auszugehen.

«Kontrolle mit Augenmass»

Auf BLICK-Nachfrage bestätigt die zuständige kantonale Kommunikationsstelle Coronavirus zwar, dass «die Sitzgelegenheiten auch bei Take-Away-Angeboten am Berg am Freitagabend geschlossen werden müssen», sagt aber auch gleichzeitig: «Sollten Verstösse gegen die geltenden Regelungen auch nach Sonntagabend noch festgestellt werden, können die Betreiber gebüsst oder verzeigt werden. Die Kontrolle obliegt den Gemeinden; diese werden die Kontrollen am Wochenende mit Augenmass vornehmen.»

Aron Moser, Gemeindepräsident Vaz/Obervaz, lenkt sein Augenmerk auf die Worte «mit Augenmass». «Die Betriebe müssen Zeit haben, um alles abzubauen. Wir werden darum morgen schon kontrollieren, aber mit Augenmass. Ab Montag wird es dann verschärft sein», sagt er zu BLICK. Wie werden die Beamte am Wochenende denn konkret vorgehen? «Sollte jemand noch da sitzen, werden wir die Leute nochmal drauf hinweisen und verweisen.» Verzeigen wolle man jedoch niemanden im ersten Schritt.

Streit um Skigebiete

Grund für den Krach war unter anderem, dass die Skigebiete in der Kompetenz der Kantone liegen. Die Aufständler interpretierten das so, dass das auch für die Sonnenterrassen gilt – obwohl der Bundesrat in diesem Punkt deutlich war.

Öffnen dürfen die Terrassen nicht vor dem 22. März. Ob die Kantone das einsehen oder nicht.

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