Büezer, die im Freien arbeiten, haben zurzeit keine Möglichkeit, am Mittag eine warme Mahlzeit einzunehmen. Das wollte die Obwaldner SVP-Nationalrätin Monika Rüegger (52) ändern. «Restaurants sollen während des Lockdowns als Kantinen betrieben werden dürfen – auf freiwilliger Basis.» Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, lancierte sie eine Petition: «Beizen für Büezer» lautet der Slogan. 50'000 Menschen unterstützen das Anliegen.
Fraktionskollegin und Beizerin Esther Friedli (43) nahm das Anliegen auf und trug es in die Wirtschaftskommission des Nationalrats, die es deutlich annahm.
Strenge Auflagen
Der Druck hatte Erfolg: Endlich hat der Bund ein Einsehen: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) informierte die Kantone am Donnerstag darüber, dass sie Büezer-Beizen zulassen können.
Allerdings mit strengen Auflagen:
- Restaurants dürfen als Betriebskantinen unter der Woche zwischen 11 und 14 Uhr öffnen. Zugang haben ausschliesslich Berufsleute aus dem Landwirtschaftssektor und dem Bausektor sowie Handwerkerinnen und Handwerker und Berufstätige auf Montage.
- Die Arbeitgeber müssen ihre Angestellten vorgängig anmelden und in den Lokalen herrscht, ausser am Tisch, Maskenpflicht.
- Die Abstandsregeln müssen eingehalten und auch die Kontaktdaten von allen Personen aufgenommen werden.
Kantone, die solche Büezer-Beizen ermöglichen möchten, können dies mit einer Allgemeinverfügung an die Adresse der Restaurationsbetriebe regeln. Die Regelung hat das BAG zusammen mit den Sozialpartnern erarbeitet.
SVP-Rüegger freut sich
«Ich freue mich sehr, dass es nach Wochen des Verhandelns gelungen ist, für die Büezer eine Lösung zu finden», sagt Rüegger gegenüber BLICK. «Ein herzliches Dankeschön allen, die zur Lösungsfindung beigetragen haben.» Ein besonderes Dankeschön richtet sie zudem «an die über 50’000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, die das Anliegen unterstützt haben».(sf)