«Aufgrund meines Werdegangs»
Jacqueline de Quattro will in den Ständerat

Die FDP-Nationalrätin Jacqueline de Quattro steigt in das Rennen um den frei werdenden Waadtländer Ständeratssitz ein. Die ehemalige Ministerin setzt auf ihre Erfahrung, um Brücken zu den anderen Parteien zu bauen.
Publiziert: 18.11.2022 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2022 um 15:15 Uhr
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Die ehemalige Waadtländer Staatsrätin Jacqueline de Quattro will einen Sitz im Ständerat. Ihre Partei wird am 8. Dezember darüber entscheiden.
Foto: Keystone
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Antoine Hürlimann

Es ist offiziell! Die Waadtländer Nationalrätin Jacqueline de Quattro (62) kandidiert für den Ständerat. «Aufgrund meines Werdegangs ist es naheliegend, dass ich mich um einen Sitz bewerbe», teilt de Quattro mit, die sich als Erstes gegenüber Blick Romandie äussert. Bevor die FDP-Politikerin 2019 in den Nationalrat gewählt wurde, sass sie 13 Jahre lang in der Waadtländer Regierung.

Über ihren Entscheid informierte de Quattro ihre Partei am Freitagmittag. Die FDP wird ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten für das Ständeratsrennen am 8. Dezember während eines Kongresses auswählen, der spannend zu werden verspricht.

Nicht nur der amtierende FDP-Ständerat Olivier Français (67) hat angekündigt, bei den Wahlen im Herbst 2023 nicht mehr antreten zu wollen. Auch die Grüne Adèle Thorens (50) will auf dann zurücktreten. Damit werden gleich beide Waadtländer Ständeratssitze frei.

Umkämpfte Kandidatur

Die Gerüchte werden immer lauter, dass der ehemalige Staatsrat Pascal Broulis (57) ebenfalls ins Rennen um den Sitz einsteigen könnte. Jacqueline de Quattro hat keine Angst vor einem möglichen Duell an der Spitze. Die 62-jährige ausgebildete Anwältin sagt von sich, sie sei eine Wettkämpferin, habe jahrelang Kampfsport betrieben und messe sich gerne «mit den Besten».

Zu de Quattros Stärken zählt ihre Konsens-Orientierung. «Dies ist unerlässlich, um effiziente Lösungen zu finden», so die Waadtländerin: «Das Finden von Kompromissen scheint aber immer schwieriger zu werden.» Sie beobachte eine zunehmende Polarisierung und Intoleranz.

Sollte die FDP am 8. Dezember auf de Quattro setzen, beginnt das Rennen erst richtig. De Quattro kämpft mit SP-Nationalrat Pierre-Yves Maillard (54) und Raphaël Mahaim (38), Nationalrat der Grünen, um den Sitz. «Beide haben meinen vollen Respekt. Durch die Zusammenarbeit und das Kreuzen der Klingen kennt man sich gut», sagt de Quattro zu ihren Gegnern.

Wofür sie sich alles engagieren will

Sollte sie gewählt werden, würde sich de Quattro in Bereichen der Energie, Wirtschaft, Sicherheit, Tourismus, Krisenmanagement, Sport und Nachhaltigkeit engagieren. «Auch die Themen Gleichstellung und Gewalt gegen Frauen, aber auch gegen Männer und Kinder, waren mir schon immer ein Anliegen», so die 62-Jährige zu Blick. Sie begrüsse es deshalb, dass sich auch eine junge Mutter im Bundesratsrennen um den Sitz der SP bewirbt, ohne ihren Favoriten oder ihre Favoritin nennen zu wollen. (lui)

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