Nach 15 Jahren im Parlament
FDP-Ständerat Français tritt ab

Der Waadtländer FDP-Ständerat Olivier Français wird bei den eidgenössischen Wahlen im Oktober 2023 nicht mehr antreten. Die Kantonalpartei wird am 8. Dezember entscheiden, wen sie an seiner Stelle ins Rennen schickt.
Publiziert: 15.11.2022 um 17:56 Uhr
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Er möchte nach seinem Rücktritt Kanada bereisen und Berge besteigen, sagte FDP-Ständerat Olivier Français.
Foto: keystone-sda.ch

Olivier Français (67) gab seinen Rücktritt auf Ende der nächsten Legislaturperiode am Dienstagnachmittag in der RTS-Radiosendung «Drôle d'époque» bekannt. Der 67-Jährige, der sich seit 30 Jahren politisch engagiert, sagte, er habe sich für «die Vernunft» und gegen «die Leidenschaft» entschieden.

Er wolle sich nun anderen Projekten widmen. Als leidenschaftlicher Gipfelstürmer sprach er unter anderem von seinem «Wunsch, allein in die Berge zu gehen» und eine Durchquerung Kanadas zu unternehmen. Ausserdem möchte er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.

FDP entscheidet im Dezember über Nachfolge

Français wird der Bundeshauskuppel nach insgesamt vier Legislaturperioden den Rücken kehren. Ab 2007 sass er zuerst während acht Jahren im Nationalrat. 2015 sorgte er mit seiner Wahl in den Ständerat für eine Überraschung. Es gelang ihm, den Grünen Luc Recordon zu besiegen und den acht Jahre zuvor verlorenen FDP-Sitz zurückzuerobern. Bei seiner Wiederwahl 2019 behauptete er sich im zweiten Wahlgang gegen die beiden Herausforderinnen Adèle Thorens (Grüne) und Ada Marra (SP).

Die Rücktrittsankündigung von Olivier Français war im Kanton Waadt seit mehreren Wochen erwartet worden. Als Ersatz kursieren deshalb seit längerem die Namen des vor gut einem Jahr aus der Kantonsregierung zurückgetretenen FDP-Staatsrats Pascal Broulis und der früheren Staatsrätin Jacqueline de Quattro, die seit 2019 für die FDP im Nationalrat sitzt.

Die Kantonalpartei hat die Frist für die Einreichung der Kandidaturen auf Freitag festgesetzt. Der Parteitag wird am 8. Dezember bestimmen, mit wem sie den Ständeratssitz verteidigen will.

Auf der Seite der Linken ist die Ausgangslage bereits klar: Dort wartet mit dem ehemaligen SP-Regierungsrat Pierre-Yves Maillard ein Schwergewicht auf den oder die Kandidatin der FDP. Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) sitzt seit den letzten Wahlen im Nationalrat und wird auf einem gemeinsamen Ticket mit Nationalrat Raphaël Mahaim stehen, der am vergangenen Samstag von den Grünen nominiert wurde. (SDA)

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