Armee rekrutiert Quereinsteiger mit Crashkurs
Mit Dienstgrade-App zum Armee-Job

Seit Jahren klagt die Armee über fehlendes Personal. Jetzt soll ein «militärisches Onboarding» den Kandidatenpool erweitern – wer noch nie mit der Armee zu tun hatte, erhält eine Schnellbleiche.
Publiziert: 22.03.2025 um 23:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2025 um 14:55 Uhr
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Die Armee klagt seit Jahren über Personalmangel.
Foto: Keystone

Darum gehts

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Céline ZahnoRedaktorin Politik

Die Armee muss rekrutieren. Es fehlt nämlich an allen Ecken und Enden: Die Soldaten und Soldatinnen laufen davon, seit Jahren wird von einem Mangel an Dienstleistenden gewarnt. Und es gibt nicht genügend Fachpersonal, um die Radfahrzeuge instand zu halten – deswegen stehen rund ein Fünftel der 20'000 Radfahrzeuge still, wie Blick vergangene Woche publik gemacht hat. 

Nun greift die Gruppe Verteidigung zu neuen Methoden: Damit der Pool von potenziellen Kandidaten und Kandidatinnen grösser wird, will man vermehrt Quereinsteiger ins Boot holen. Noch nie eine Uniform getragen? Kein Vorwissen über die Landesverteidigung? Für eine Stelle bei der Armee kein Hindernis! Eine Schnellbleiche soll es richten. 

Dienstgrade-App zur Vorbereitung

Darum wurde das sogenannte militärische Onboarding eingeführt. Eine feste Dauer hat das Einführungsprogramm nicht, schreibt die Armee auf Anfrage. Es sei modular aufgebaut und könne je nach individuellem Bedarf angepasst werden. Bei zivilen Kandidaten soll es Berührungsängste mit der Armee aus dem Weg räumen. 

Zum Beispiel lesen sie dafür verschiedene Kapitel der Reglemente der Schweizer Armee. Oder sie nehmen an einem Besuchstag in einer Rekrutenschule teil. Eine Dienstgrade-App hilft beim Erlernen von Gradabzeichen – damit die neuen Mitarbeiter auch wissen, mit wem sie es innerhalb der Armee jeweils zu tun haben. 

«Wenig Berührungspunkte»

Das Konzept des Einführungsprogramms sei vergangenes Jahr erarbeitet und im Herbst 2024 als Pilotprojekt eingeführt worden, so eine Sprecherin der Armee. «Besonders profitieren Personen, die zwar über die notwendigen Fachkenntnisse für eine Funktion verfügen, aber noch wenig Berührungspunkte mit der Schweizer Armee hatten.»

Obligatorisch sei das Onboarding nicht – und auch langjährigen Mitarbeitenden stehe das Toolkit als Auffrischung zur Verfügung. Ausserdem könne es abhängig der bisherigen militärischen Kenntnisse – von null bis Milizkaderfunktion – angepasst werden. Ein Kommandant würde wohl auch kaum von einem Crashkurs samt Dienstgrade-App profitieren. 


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