Auch ein Zahlungsstopp, der dafür sorgt, dass Schweizer Auftraggeber keine Rechnungen von europäische Firmen bezahlen, die hierzulande Lohndumping betreiben, sieht Müller als mögliches Instrument. Das sagte der Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV) in einem Interview mit CH Media vom Montag.
«Zur Diskussion steht auch, das Instrument der Bau-Card zu stärken, das ist gewissermassen eine Akkreditierung für Firmen der Baubranchen, die belegt, dass sie sich an alle Regeln halten», sagte Müller weiter.
Gleiches Ziel wie die Gewerkschaften
Bei den Gesprächen zwischen den Sozialpartnern sowie dem Staatssekretariat für Wirtschaft gehe es zudem um technische Fragen wie die Verhältnismässigkeit von Massnahmen. Bisher hätten über 50 Sitzungen stattgefunden. «Ich gehe davon aus, dass wir in vielen Bereichen Lösungen finden», sagte der SAV-Direktor. Wie die Gewerkschaften wolle auch der SAV das Lohnniveau in der Schweiz schützen.
Der SAV begrüsste die Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Der Abschluss der Verhandlungen für die Bilateralen III markiere einen wichtigen Schritt, teilte der SAV Ende Dezember mit. Der Verband könnte nicht mehr hinter den neuen bilateralen Verträgen stehen, «wenn es Eingriffe in den flexiblen Arbeitsmarkt gibt, die mit den EU-Entsendefirmen nichts zu tun haben», sagte Müller im aktuellen Interview.